"Schatz, ich hätte gern Sex. Kannst Du bitte hier mal unterschreiben..."

Schweden, ausgerechnet Schweden! :)

In meiner Jugendzeit galt Schweden als Land mit sexuell besonders freizügigen Menschen. Die blonde, offenherzige Schwedin war eines der typischen Sexsymbole damals. Die Mädels haben ihrerseits von großen blonden skandinavischen Naturburschen geträumt. Nun ja, in Schweden ist es das halbe Jahr lang kalt und dunkel, da muss man sich irgendwie beschäftigen und im kurzen Sommer die Zeit umso besser nutzen. Das war einmal.

Okay, die Winter sind immer noch lang und die Sommer kurz, aber das mit den offenherzigen Schwedinnen und den blonden Naturburschen wird wohl bald ein Klischee aus früheren Zeiten sein. Demnächst wird es wohl weniger warm im zwischenmenschlichen Bereich in Schweden.

Ab Juli 2018 gilt ein neues Gesetz, welches ausdrücklich vorschreibt, dass vor einer "sexuellen Zusammenkunft" ein ausdrückliches "Ja", also eine wie auch immer geartete Zustimmung gegeben werden muss. Erfolgt das nicht, gilt es als Vergewaltigung.

Schaut man sich den schwedischen Ministerpräsidenten an, der das Gesetz zur Chefsache gemacht hatte, vergisst man eh sofort jegliche erotische Assoziation mit Schweden:

Das Gesetz gilt für jegliche Formen von Zweisamkeit. Also One-Night-Stand, junges Glück oder auch Ehe und auch für alle Geschlechter. Natürlich!

Soweit die Theorie.

Nach dem ersten Kopfschütteln und Lachen über dieses völlig irre Gesetz fängt man an, über die praktische Umsetzung nachzudenken. Ein Gesetz wird ja erfunden, damit es eingehalten und natürlich auch überwacht wird. Und da wird's dann amüsant...

Laut Gesetz soll die Zustimmung ja auch mündlich möglich sein. Ob Oralsex schon als mündliche Zustimmung gilt, ist nicht bekannt. Aus Beweisgründen empfiehlt sich aber die Schriftform.

Vorstellbar ist etwa ein amtliches Formular, auf dem beide potentiellen Sexpartner schriftlich ihre Zustimmung geben.

Es erhöht den Grad der sexuellen Erregung sicherlich ungemein, wenn man die Suche nach einem Stift in das Vorspiel einbaut. Wer den Film "Ghost - Nachricht von Sam" zum ersten Mal gesehen hat, konnte sich bis dahin sicher auch nicht vorstellen, welchen Reiz gemeinsames Töpfern ausüben kann.

Auf dem Formular müssen das Datum, der Ort und die handelnden Personen angegeben werden sowie eventuelle Zeugen.

Links unterschreibt der "Antragsteller", rechts derjenige, der seine Einwilligung gibt. Man könnte den Detaillierungsgrad des Formulars noch erweitern, in dem man separate Abschnitte aufnimmt, also für Vorspiel, sexuelle Vereinigung und Kuscheln danach. Für jede dieser drei Phasen könnte dann eine separate Zustimmung erforderlich sein. Sollte der Mann (Frauen haben dieses Problem eher nicht), auf das Kuscheln danach verzichten, also selbiges nicht beantragen, könnte das schon ein Indiz auf eine Vergewaltigung sein. Das gleiche gilt für eine fehlende Beantragung eines Vorspiels. Es empfiehlt sich also, alle drei Phasen zu beantragen und genehmigen zu lassen.

Denkbar wäre auch eine weitere Bestätigung nach Beendigung jeder einzelnen Phase.

Was soll dann aber mit dem Formular geschehen? Man könnte es entweder per Post zu einer noch zu gründenden Behörde schicken, welche die Formulare dann abheftet und archiviert. Aus den Erfahrungen der sogenannten #metoo-Kampagne, in deren Ergebnis dieses irre Gesetz entstanden ist, sollten Aufbewahrungsfristen bis zu 30 Jahren angemessen sein. Natürlich geht das Einsenden des Formulars auch per e-Mail.

Nachdenken könnte man noch darüber, ob das Formular einfach nur nachträglich an die Behörde geschickt wird oder man dies schon im Vorfeld machen muss, um sich den geplanten Beischlaf von der Behörde genehmigen zu lassen.

Wer also auf ein wenig Spaß am Wochenende hofft, sollte rechtzeitig vor Behördenschluss am Freitag seinen Antrag eingereicht haben. Für den Notfall könnte die Behörde auch eine Art Rufbereitschaft für das Wochenende einsetzen.

Vorteil der Genehmigungs-Variante: der fürsorgliche Staat könnte damit ungewollte Promiskuität beim verantwortungslosen Bürger verhindern.

Man könnte auch ein Sammelformular entwerfen, auf dem die eine Seite im Voraus ihr Einverständnis zum Sex mit bestimmten Personen erklärt, maximal 5. Die Namen der Personen werden dann einfach eingetragen. Das Formular könnte es für einen Zeitraum von drei oder sechs Monaten geben oder auch gleich für ein ganzes Jahr, abhängig vom Beziehungsstatus und früheren Anträgen. Also eine Art Vorratsbeschluß. Da tut sich ein völlig neues Betätigungsfeld für kreative Bürokraten auf!

Da Schweden in Sachen moderner Kommunikationstechnik immer vorneweg war, könnte die Zustimmung zum Sex auch mit dem Smartphone aufgezeichnet und per Whattsapp an die Behörde gesendet werden. Um dabei ganz sicher zu gehen, lässt man die Videokamera einfach laufen. Für die allermeisten Fälle sollte auch eine nur noch geringe Ladung des Smartphone-Akkus ausreichend sein.

Wird auf eine schriftliche oder elektronische Beweissicherung verzichtet, stellen sich prozessuale Fragen. Fällt zum Beispiel einem/einer der beiden (oder mehreren) Beteiligten irgendwann später ein, dass er/sie den vormaligen Sexualpartner jetzt doch nicht mehr so toll findet und ihn möglichst einfach loswerden will, verklagt er/sie sie/ihn einfach. Im Gegenzug erhebt der Angeklagte Widerklage. Da ja von beiden Seiten keine Zustimmung gegeben wurde, handelt es sich genau genommen um eine gegenseitige Vergewaltigung. Beide Seiten ins Gefängnis zu schicken, wird in solchen Fällen die gerechteste Lösung sein. Bleibt fraglich, ob sich dieses Modell durchsetzen wird.

Interessant wäre auch, ob eine der beteiligten Personen zivilrechtliche Schadenersatzansprüche anmelden kann, wenn es nicht zu einem vorher beantragten Beischlaf kommt. Oder wenn das Vorspiel oder das Kuscheln danach entgegen dem Antrag weggelassen wird.

Man könnte das Ganze jetzt noch endlos weiter ins Groteske steigern. Das traurige daran ist aber, dass durch dieses absurde und völlig irre Gesetz ein bedrückendes Thema der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Und anstatt sich auf die tragischen Ausnahmefälle zu konzentrieren und dort alle Anstrengungen von Justiz und Sozialdiensten zu bündeln, um den bedauernswerten Opfern tatsächlicher Vergewaltigung soviel Hilfe wie möglich zu geben, nimmt man ALLE Bürger des Landes in Generalverdacht und zwingt ALLE Bürger zu einem völlig unnatürlichen und absurden Verhalten.

Und nur darum geht es den völlig degenerierten und politisch überkorrekten Politikern Schwedens, die allesamt, egal aus welcher Partei, diesem Gesetz zugestimmt haben. Es geht um die Bevormundung und Erziehung der Bürger.

Denn obwohl die Regierung weiß, dass auch künftig in den allermeisten Streitfällen vor Gericht Aussage gegen Aussage stehen wird, hofft sie, "mit dem auch „pädagogisch gemeinten“ Gesetz gerade auch ein Umdenken bei den Männern zu erreichen. Die müssten „lernen“, dass Frauen nicht zum Sex überredet werden dürfen." Sagt der derzeitige schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven.

Haha, da muss ich nochmal albern werden, trotz des an sich ernsten Themas: wieviel Spaß wäre den Schweden bisher entgangen, wie verknöchert und langweilig wäre dieses Volk, wenn es das Spiel des "Überredens" bisher nicht gespielt hätte. Natürlich müssen Frauen auch mal "überredet" werden. Für viele Frauen gehört das zum genetischen Programm. Für Männer auch. Das ist natürlicher Bestandteil des Spiels und hat mit "Vergewaltigung" soviel zu tun wie das Polieren eines Autos mit Raserei!

Da lebt der alte sozialistische Traum von der Bevormundung und Erziehung des dummen und falsch handelnden Bürgers im Sinne der Regierenden fort. Da sind die linken Gesellschaftsklempner offensichtlich wieder mal im Drei-Schicht-Betrieb aktiv gewesen!

Furchtbar! Schrecklich! Was für eine traurige und reizlose Gesellschaft soll das sein? Hoffen wir, dass wir in Deutschland von solchen Extremen verschont bleiben. Denn immerhin sind wir schon ein gehöriges Stück auf diesem Weg der Bevormundung voran gekommen.

Ein schwedischer Kollege von mir nimmt das übrigens mit Humor. Als ich ihm spaßeshalber geschrieben habe, wie er das künftig mit seiner Frau regeln wird, antwortete er, dass dieses Gesetz für ihn persönlich gar nichts Neues bringe. Er kenne das Bitten um Zustimmung von zuhause schon seit 10 Jahren. :) :) :)

Na dann, vielleicht sollte man es wirklich mit Humor nehmen. Denn wie so viele andere linke Gesetze und Aktivitäten handelt es sich auch hier wieder nur um puren sinnlosen Aktionismus, der in der Praxis nichts verändern und die eigentlichen Probleme nicht verringern wird. Denn welcher richtige Vergewaltiger wird ab Juli 2018 sein Opfer um Erlaubnis fragen?

Und nebenbei und im Ernst: durch die Klassifizierung völlig normalen menschlichen Sexualverhaltens als "Vergewaltigung", werden die wirkliche Vergewaltigung relativiert, verharmlost und ihre Opfer lächerlich gemacht.

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baur peter

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Aron Sperber

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