Das Problem mit dem Glauben ist die Überzeugung jedes tiefgläubigen Menschen, dass er Recht hat. Daraus ergibt sich zwangsläufig die Überzeugung, dass andersgläubige / "ungläubige" Menschen nicht Recht haben, bzw. im Unrecht sind. Daraus wiederum ergibt sich das Bestreben, diesen anderen den richtigen Glauben zu vermitteln, womöglich auch mit Gewalt. (Auch in der Geschichte der Katholischen Kirche gibt es genügend Beispiele!) Das Grundprinzip jeder Demokratie ist aber, dass man die Meinung anders denkender Menschen akzeptieren muss, obwohl man von der eigenen zutiefst überzeugt ist. Wenn zum Glauben auch noch Tradition und Ehre kommen, wenn ein wirklich „Gläubiger“, der womöglich im Glauben an „Tradition und Familienehre“ bereit ist, seine eigene Schwester in aller Öffentlichkeit hinzurichten, darf bezweifelt werden, dass er demokratiefähig ist.
Nur jemand, der andere Meinungen, Weltanschauungen, Regierungen und Glaubensrichtungen (unter der Voraussetzung der Einhaltung der Menschenrechte!) akzeptiert, ist demokratiefähig. Alle nur von sich überzeugten ignoranten Eiferer, ob Hindu, Moslem, Christ oder Jude, sind eine Gefahr für Demokratie, Freiheit und Weltfrieden! Zur wirklichen Völkerverständigung ist es noch ein sehr, sehr weiter Weg!
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