Es geschieht jetzt. Kabul wird aus allen Richtungen von starken Kräften der “Islamisten” angegriffen. Vermutlich hocken jetzt die 5.000 US-Soldaten gemeinsam mit 600 britischen und einigen deutschen Restkräften und unterstützt durch die türkische Flugplatzwache in ihrer letzten Verteidigungsposition, um ihren Botschaftsangestellten und afghanischen Unterstützern möglichst noch den Rückzug zu ermöglichen. Das ganze erinnert irgendwie an den Fall von Saigon.
Deutsche Staatsbürger und afghanische Ortskräfte sollen zu Wochenbeginn schnell außer Landes gebracht werden. Außenminister Heiko Maas sagte der „Bild am Sonntag“, dass nun die zügige Evakuierung deutscher Diplomaten und anderer Mitarbeiter das Wichtigste sei. "Wir werden nicht riskieren, dass unsere Leute den Taliban in die Hände fallen. Wir sind für alle Szenarien vorbereitet." Jawoll, ich hoffe deutsche Flugzeuge fallen nicht wegen Kabelproblemen und anderen Pannen aus. Ein vorbereiteter Heiko Maas ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Nach Informationen der Bild fliegt die Luftwaffe an diesem Montag mit Militärtransportern vom Typ A400M nach Kabul.
Die Taliban werteten ihr rasches Vordringen als Beleg für ihre Akzeptanz in der Bevölkerung. Auch Dschalalabad wurde eingenommen. Niemand müsse um sein Leben fürchten, auch Ausländer hätten nichts zu befürchten.
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Nach dem Start des Angriffs auf Kabul kündigte die afghanische Regierung eine „friedliche Machtübergabe“ an. Ausländer können laut Taliban die afghanische Hauptstadt Kabul verlassen, falls sie dies wünschen. Andernfalls müssten sie sich in den kommenden Tagen bei von den Taliban eingerichteten Stellen registrieren lassen. Ja, und so wurde -schwupp- die vielgepriesene moderne Ausrüstung von 300.000 nicht so motivierten “Regierungstruppen” zum Eigentum der 75.000 Taliban…
US-Präsident Joe Biden warnte die Taliban vor Übergriffen auf Amerikaner. Seine Regierung habe Taliban-Vertretern in Katar mitgeteilt, dass jede Aktion, die US-Bürger und -Soldaten in Gefahr bringe, “mit einer schnellen und starken militärischen Reaktion der USA beantwortet werden wird”.
Update 16.8.: Laut Augenzeugenberichten feuerte US-Militär am Montag in die Luft, um Menschenmassen zu vertreiben, die auf dem Flughafengelände versuchten, in eines der Evakuierungsflugzeuge zu kommen. Dabei soll es Tote gegeben haben. Die Amis fliegen also. Deutsche Maschinen wurden noch nicht gesichtet, auch auf flightradar24.com ist rund um Kabul noch nichts deutsches in Sicht. Deutschland hatte ja gestern am Abend angekündigt, in der Nacht Transportflugzeuge vom Typ A400M nach Kabul zu schicken, um Menschen aus dem Land zu holen. Dazu solle in einem Nachbarland eine logistische Drehscheibe eingerichtet werden, von wo aus dann Charterflüge nach Deutschland gehen.
Kanzlerkandidat und CDU Vorsitzender Armin Laschet (CDU) mahnt zum Handeln und legt jetzt einen eigenen Afghanistan-Plan vor. Demnach fordert er die sofortige Rettungsaktion für Freunde und Verbündete, berichtet die "Bild". "Die Bundeswehr muss schnell diejenigen in Sicherheit bringen, die die in den vergangenen 20 Jahren vor Ort als Helfende und Unterstützende zu Freunden und Verbündeten geworden sind. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen", so Laschet in dem Papier. Die Evakuierungsaktion müsse sofort beginnen. "Der Beschluss des Bundestags kann bei Gefahr im Verzug nachgeholt werden. Dass diese Gefahr besteht, ist offensichtlich"
Zudem will Laschet eine zusätzliche Soforthilfe für besonders gefährdete Frauen. "Die akut mit dem Tod bedrohten Frauen, die als Bürgermeisterinnen, Lehrerinnen, Ärztinnen, Beamtinnen, Journalistinnen, Menschenrechtsaktivistinnen, Abgeordnete und Unternehmerinnen ein freies Afghanistan aufgebaut haben, brauchen jetzt den unmittelbaren Schutz der Weltgemeinschaft. Deutschland sollte sich zusätzlich bereit erklären, im Wege der Soforthilfe besonders gefährdete Frauen und ihre engsten Familienangehörigen vor dem Tod zu retten und aufzunehmen"...
Die Taliban haben inzwischen Kabul besetzt. Ein Taliban-Sprecher verbreitete am Montag ein Video aus den Straßen von Kabul, in dem sich Männer wohlwollend zum Einmarsch äußern. Die Menschen, die am Flughafen von Kabul vergeblich versucht hatten, das Land zu verlassen, könnten nach Hause zurückkehren, Zivilisten hätten nichts zu befürchten.
Wie ich soeben erfuhr ist die Bundeswehr verspätet heute früh um 7:00 Uhr in Wunstorf (Hannover) losgeflogen, also ist erst am Abend mit der Ankunft deutscher Maschinen zu rechnen. Ursprünglich sollte es in der Nacht losgehen.