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Die Schlapphüte sind schuld, meint unser Bundesaußenminister Maas (SPD). Die Schlapphüte hätten von anderen Diensten eine falsche Lageeinschätzung übernommen. Er ist sich jedenfalls keiner Schuld bewusst.

Nein Herr Maaß, Sie hätten eigentlich nur Ihre Mitarbeiter vor Ort in der Botschaft fragen müssen, schon hätten Sie erfahren können, dass die “Regierungstruppen” ein Papiertiger sind und ich glaube, auch jeder Bundeswehroffizier, der sich in Afghanistan vor Ort befand, hätte Ihnen ein korrektes Lagebild geliefert.

Im übrigen warnte die deutsche Botschaft in Kabul das Auswaertige Amt nach Informationen von @ARD_BaB offenbar wochenlang vergeblich vor einer möglichen Gefährdung ihres Personals. Wer ist fürs Auswärtige Amt zuständig? Richtig, Sie Herr Maas.

Bereits zu Beginn des Jahres 2020 kontrollierten die Islamisten längst wieder weite Teile Afghanistans. Vermutlich hätten Sie auch erfahren können, wie wenig Ansehen und Rückhalt die korrupte Regierung um Präsident Ghasni beim Volk genießt. Aber scheinbar läuft es bei der derzeitigen Bundesregierung wie im DDR Politbüro, die unteren Ebenen melden nur erwünschtes an die Regierungsblasenbewohner.

Erst in der Nacht von Montag dem 16. zu Dienstag den 17. August beginnt die Evakuierung mit 7 zivilen deutschen Staatsbürgern aus Afghanistan. Die deutschen Flugzeuge wären allerdings laut Bild bereits am Samstag, also drei Tage vorher, einsatzbereit gewesen, rund 200 Fallschirmjäger seien einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge auch seit diesem Tag in Alarmbereitschaft gewesen. Das Auswärtige Amt habe aber diverse Entscheidungen verzögert und verkompliziert, heißt es weiter. Am 13.8. haben Sie noch behauptet man habe sich seit Wochen auf diese Situation vorbereitet...

Präsident Biden hat jedenfalls verkündet, es habe nie die Absicht bestanden in Afghanistan eine Demokratie nach westlichem Muster zu installieren, sondern das Ziel war die 9/11 Terroristen zu bestrafen. Komisch, dass das in den 20 Jahren die NATO-Partner nicht gewusst haben sollen. "Wir sind vor 20 Jahren nach Afghanistan gegangen, mit einer Mission im Hinterkopf, und das war, mit den Menschen umzugehen, die uns am 9/11 angegriffen haben, und diese Mission war erfolgreich", sagte auch Außenminister Antony Blinken.

Im übrigen sagte Biden am Sonnabend (14.8.): "Ein weiteres Jahr oder fünf weitere Jahre US-Militärpräsenz hätten keinen Unterschied gemacht, wenn das afghanische Militär sein eigenes Land nicht halten kann oder will ... Ich war der vierte Präsident, der einer amerikanischen Truppenpräsenz in Afghanistan vorstand - zwei Republikaner, zwei Demokraten", fuhr er fort. "Ich würde und werde diesen Krieg nicht an einen Fünften weitergeben."

Also Mission accomplished. Und eigentlich konnten das seit Frühjahr 2020, als der Vertrag von Doha geschlossen wurde, auch alle wissen und sich entsprechend vorbereiten. Um so verwunderlicher war es dann für mich, dass im März 2021 vom Bundestag beschlossen wurde die Afghanistan-Mission bis 2022 zu verlängern...

Update: Es wird besser und besser, der Bundesnachrichtendienst (BND) hat die Bundesregierung laut eines Medienberichts schon Ende 2020 vor mangelnder Kampfbereitschaft der afghanischen Armee gewarnt. Im ersten Quartal dieses Jahres soll der BND diese Einschätzung wiederholt haben, berichtet das Portal "Business Insider" unter Berufung auf Regierungskreise.

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