Seit sechs Uhr heute früh läuft die Parlamentswahl. Insgesamt 106 Kandidaten werden per Direktwahl gewählt, die anderen 93 Sitze sind Listenplätze. Es gilt die Fünf-Prozent-Hürde. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es keine Überhang- oder Ausgleichsmandate. Knapp 8,2 Millionen Wahlberechtigte sind dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Zusammen mit Fidesz geht die KNDP ins Rennen. Die Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orbán lag in den jüngsten Umfragen wenige Prozentpunkte vor einer Oppositionsallianz aus sechs Parteien. Die "vereinigte ungarische Opposition" ist ein Wahlzusammenschluss von sechs Parteien.

Bei den vorigen Wahlen 2018 war die nationalsozialistische Jobbik (Die Rechten) mit 19,6% am stärksten, danach kam ein Zusammenschluss zwischen den postkommunistischen Sozialdemokraten und einer grünen Partei, Párbeszéd (Dialog), mit 11,9%, gefolgt von der LMP, einer noch grüneren Partei mit 7%, dann die Demokratische Koalition (DK) des ehemaligen sozialistischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány mit 5,3%. Der sechste Teilnehmer, die aktionistische Partei Momentum, schaffte es mit drei Prozent nicht ins Parlament. Insgesamt kamen die sechs 2018 also auf 46,8%.

Es wird ein enges Rennen erwartet. Die Wahllokale schließen 19 Uhr. Erste Ergebnisse werden für spät in der Nacht erwartet.

Update: Fidesz erhielt nach ersten Schätzungen 49 Prozent der Listenstimmen und die vereinigte Opposition 41 Prozent. Zusammen mit einer groben Schätzung über die Wahlkreisergebnisse ergäbe das 121 Mandate für Viktor Orbáns Partei und 77 Mandate für die Opposition, also eine klare Regierungsmehrheit, aber keine Zweidrittelmehrheit.

Update 23:30 Uhr: Fidesz erhielt nach Schätzungen Stand 23:30 54 Prozent und die vereinigte Opposition 33 Prozent. Es ist also eine klare Regierungsmehrheit, möglicherweise langt es für eine Zweidrittelmehrheit. Man zählt noch.

23:50 Uhr: Nach Auszählung von 86 Prozent der Stimmen dürfte die Partei von Viktor Orbán 135 Plätze im 199-köpfigen Parlament erhalten. Die oppositionelle Sechs-Parteien-Allianz erhielt demnach nur 56 Sitze. Selbst Spitzenkandidat Péter Márki-Zay schaffte in seinem eigenen Wahlkreis kein Mandat. Es sieht also momentan nach einer 2/3 Mehrheit im Parlament aus...

00:00 Uhr: Nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen kam die Fidesz auf 54 Prozent der Stimmen, wie das ungarische Wahlbüro am späten Sonntagabend mitteilte. Zugleich dürfte Orbans Fidesz 135 der 199 Mandate errungen haben und damit erneut über eine Zweidrittelmehrheit im Parlament verfügen. Das 6 Parteien Oppositionsbündnis «Ungarn in Einheit» kam auf 35 Prozent der Stimmen und 56 Mandate. Den Einzug ins Parlament schaffte außerdem die rechtsradikale Partei Unsere Heimat mit sechs Prozent der Stimmen und sieben Mandaten. Ein für Nationalitäten erreichbares Mandat ging an den Vertreter der deutschen Minderheit. Ich ergänze nun nicht weiter. Große Veränderungen sind kaum noch zu erwarten.

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