Ken Jebsen (Pseudonym) und Rainer Rupp sind ein interessantes Gespann. Der eine flog 2011 als Journalist bei den etablierten Medien raus, der andere war DDR-Agent und zwölf Jahre im Gefängnis.
Was sie zu Venezuela sagen, ist aber - im Detail - sehr aufschlussreich. Es ist leider richtig, wie sie das Dilemma beschreiben. Direkter kann man es nicht mehr sagen.
Es ist sehr schwer geworden, die Wahrheit zu finden. Man darf nicht mehr so sehr auf die Personen achten, sondern mehr auf das von ihnen Gesagte. Manchmal schaut es so aus, als würde sich das ehrenwerte Establishment mehr und mehr in Lügen verstricken, während am Rand der Gesellschaft Figuren auftauchen, die sich die Wahrheit zu sagen trauen.
Vermutlich ist dieses Phänomen nicht neu. Wir wissen doch alle, wie wir als Teenager gegen das "verlogene Establishment" rebelliert haben. Später arrangiert man sich dann mit den Lügen der Gesellschaft, man wird vernünftig und diese Vernunft hat ihren Preis, einen sehr hohen, wie es heute scheint.
Heute könnte es in Venezuela "um die Wurst gehen". Heute wird die rechtmäßige Maduro-Regierung über alle Maßen provoziert. Die Rechtsradikalen, angeführt von den USA, unterstützt von Brasilien, wünschen die Eskalation.
Man wird sehen, ob das Unrecht noch einmal siegen kann. Wahrscheinlich nicht. Aber böse Bilder werden einmal mehr um die Welt gehen, teilweise von der westlichen Presse inszeniert, und sie werden uns noch tiefer an den politischen Abgrund bringen.