Endlich! Auf diesen Augenblick haben Afghanistan und China lange gewartet. Endlich ziehen die Yankees ab aus dem Land, das die erste Station außerhalb Chinas auf der langen Neuen Seidenstraße markiert. Diese Seidenstraße, ein Revival der alten, historischen Seidenstraße, auf der der italienische Kaufmann Marco Polo einst China bereiste, und ihr weites Umfeld mit den zahlreichen Ausläufern zu den Städten hin, wird die neue Heimat von sechs Milliarden Menschen sein, genannt Goldenes Eurasien. Wir Europäer werden zu Eurasiern, wobei unser kulturelles Erbe bewahrt bleibt. Stätten mit hoher kultureller Bedeutung werden zu Freizeit-Hotspots, wo jedermann sich treffen und seine Kultur pflegen kann.
Es ist zu Ende. Die amerikanische Epoche mit ihren abrahamitischen Bruderkriegen liegt bereits hinter uns. Juden, Christen, Muslime legen ihre Bedeutung als Religionsgemeinschaften ab. Ihre Kultur tritt in den Vordergrund. Das Papier ihrer Konfession wird hingegen mehr und mehr verblassen.
Der afghanische Präsident und der chinesische Außenminister sind mittlerweile very best friends und es wird berichtet, dass China um Beistellung von Sicherheitsbeamten gebeten wurde, um mögliche Terroranschläge im Keim zu ersticken. Afghanistan soll wieder ein gutes Land werden wie es das vor der Machtergreifung durch die Taliban war. Das Land gemeinsam mit dem "Feind", den Taliban, wieder aufzubauen, ist Chinas hehres Ziel.
https://www.ft.com/content/69110b85-bce9-45cb-a2f4-eadcd3edc6e3
Weder Russen noch Amerikaner hatten solches je im Sinn. Sie waren in Afghanistan einmarschiert, um in endlosen Scharmützeln dort als Weltmacht zu sterben. Sowohl die Sowjetunion zerbrach nach dem Abzug der Sowjets aus dem Land als nun auch die Macht der USA mit dem Abzug der Soldaten endet.
Als die Amerikaner 2001 in Afghanistan einmarschierten, diente es vor allem dazu, die Expansion Chinas möglichst früh zu stoppen. Der Casus belli, Osama Bin Laden, war nur ein vorgeschobener Grund wie meistens üblich bei den amerikanischen Kriegen. (Auch für den Überfall auf den Irak 2003 musste bekanntlich eine Lüge herhalten, Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen, die dieser nie besaß.)
Die Götter müssen am Hindukusch wohnen. In dieser hinreißend schönen Gebirgslandschaft enden Geschichten von alten Welten und werden neue geschrieben.