Für die älter Werdenden ist es langsam an der Zeit, über ein würdevolles und vielleicht auch umweltschonendes Begräbnis nachzudenken.

Einäscherungen liegen derzeit voll im Trend. Fast die Hälfte der christlich geprägten Bevölkerung zieht die christliche Auferstehung im Feuer vor und will nicht von den Würmern verspeist werden.

Feuer ist das Symbol für Reinigung und Erneuerung. Alles Böse stirbt in den Flammen.

So weit - so gut. Ein Bestattungsunternehmen in Oberösterreich rührt kräftig die Werbetrommel für klimafreundliche Kremierung. Das ist kein Witz, sondern Tatsache.

http://www.feuerbestattung-oberoesterreich.at/co2-neutral/

Aber die Sache hat einen Haken: In den abrahamitischen Religionen war der Feuertod stets untersagt. Unsere Ahnen werden gewusst haben, warum. Sie saßen auf einem Erfahrungsschatz, der uns verlorenging.

Aus christlicher Sicht muss zu Erde und Staub zurück, was aus Erde und Staub entstand. Nur so schließt sich der Kreis des Lebens und der Mensch, sein Geist, kann in "höhere Sphären" aufsteigen. Der Geist stirbt durch die Zersetzung des Körpers nicht. Der Fromme Gottes glaubt nicht an die Verwesung, steht in den Psalmen geschrieben. Nun sieht es fast so aus, als würde die Wissenschaft auf diesen Zug aufspringen.

Mit modernsten technischen Verfahren werden heute Verwesungsprozesse untersucht. Hierbei tut sich eine eigene Welt auf. Tot ist nicht tot. Auf kleinster Ebene entfaltet sich reges Leben. Verwesung ist nicht gruselig, sondern ein gigantischer Naturprozess mit nahezu mystischem Flair. Die organische Masse des menschlichen Körpers wird auf Mikroebene umgewandelt. Wer sich in diese Materie einliest, würde nie einer Kremierung zustimmen.

Ist eine Auferstehung möglich, wenn der Körper verbrannt wird?

Der Maler Hundertwasser ließ sich so begraben, dass seine Auferstehung am besten gewährleistet ist: Ohne Sarg, nur in Tücher gehüllt, auf seinem Grundstück in Neuseeland. Auf dem Grab wurde in germanischer Sitte ein Baum gepflanzt. Er verkörpert das Weiterleben. Die Moleküle des sich zersetzenden Körpers steigen in den Baum hoch, werden eins mit der Natur. Befindet sich ein wetterfester Sarg zwischen dem zerfallenden Körper und der Erde, erschwert dieser die Freisetzung der Körpermoleküle. Auch Grabplatten sind ein Hindernis. Ganz schlimm muss es in einer Gruft sein, wo der Körper des Verstorbenen gefangen vor sich hin modert.

Der moderne Begräbniskult hat eine falsche Richtung genommen. Der Irrweg wird nun gekrönt von den zunehmenden Einäscherungen. Natürlich sind den Behörden Verbrennungen lieber. Urnengräber sind hygienisch, brauchen weniger Platz und jetzt kann man die Asche des Liebsten auch in den Orbit schicken, was die Gemeinden besonders freut. Bald können sie die Friedhöfe auflassen und die Grundstücke profitabel verkaufen.

Wie viel Geist bleibt in der Asche zurück? Verbrennen heißt vernichten. Wenn wir etwas ins Feuer werfen, sichern wir uns ab, dass es auch absolut zerstört wird.

Kein gottgläubiger Mensch, der auf ein Weiterleben hofft, lässt sich verbrennen. Nur Freimaurer, Kommunisten, Marxisten und andere Gottlose veranlassen ihre Kremierung. Damit wollen sie ausdrücken: Alles Unsinn, was die Heiligen Schriften erzählen! Gott ist tot! Es gibt keine Auferstehung!

Die Kirche hat Verbrennungen lange Zeit verboten. Körper und Seele eines Menschen gehören Gott. Nur ein gottloser Mensch verfügt seine Verbrennung. Er verfügt seine Vernichtung, um sich dem göttlichen Wort am Ende zu entziehen.

Theoretisch könnte man heute aus der DNA eines Verstorbenen einen neuen Menschen schaffen. Die DNA stirbt lange nicht. Auf der Suche nach Friedrich Schillers Kopf kam Schillers DNA zum Einsatz und auch von Napoleon hat man die DNA.

Das deckt sich mit den Aussagen der Bibel, die behauptet, die Toten schlafen nur. Sie sind nicht tot. Sie schlafen, bis Gott sie wieder zum Leben erweckt so wie Jesus den Lazarus erweckt hat. Ein Märchen? Mitnichten! Die Geschichte vom Lazarus steht auch in den Apokryphen geschrieben, die die Kirche nie kanonisiert hat.

Theoretisch wäre möglich, dass sich aus dem Verwesungsprozess heraus der "Auferstehungsleib" bildet, von dem die Religion spricht.

Religionen abzuwerten ist der völlig falsche Ansatz, weil ihnen ein viele Jahrtausende alter Erfahrungsschatz innewohnt. Es ist nur die Sprache, der Ausdruck, nicht der Inhalt, der verändert werden muss. Der Inhalt ist durchaus schlüssig!

Einäscherung widerspricht dem christlichen Gedanken und der christlichen Hoffnung.

Es verwundert nicht, dass in einer Zeit des Abfalls vom Glauben die Kremierungen steigen. Wie leer muss sich ein Mensch in seinem Innersten fühlen, der nicht an ein Weiterleben glauben kann?

Die Feinfühligen unter uns wissen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und dass bisweilen die Verstorbenen durch den Geist mit uns in Verbindung treten können. Zum einen Teil ist es ein Schutzmechanismus, dass wir mit der anderen Welt nicht kommunizieren können. Wir würden es nicht aushalten. Zum anderen Teil ist es das Unvermögen, an das ewige Leben zu glauben.

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Frank und frei

Frank und frei bewertete diesen Eintrag 01.11.2019 11:44:01

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