Es gibt Berichte, die eine Kette von Assoziationen auslösen und so schnell nicht mehr aus dem Gedächtnis verschwinden.
So tauchte heute in den Medien der Fall eines 14jährigen Flüchtlings auf, der 2015 im Mittelmeer ertrunken war, dessen Leiche zwei Jahre am Meeresboden lag.
Man fand ihn jetzt.
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Danke!
In seiner Kleidung fand man auch, sorgfältig eingenäht, ein Schulzeugnis.
Der junge Mann hatte das Schulzeugnis eingenäht. Es muss daher für ihn sehr kostbar gewesen sein. Er stieg mit dem Zeugnis in ein Boot, um in der Fremde, in Europa, wo Milch und Honig fließen, sein junges Leben aufzubauen.
Doch er ertrank.
Dieser Fall ist sehr berührend. Ich stelle mir vor, es wäre ein Sohn von mir gewesen. Mein Leben hätte geendet.
Was müssen diese Eltern mitmachen, wenn sie noch am Leben sind?
Damals waren über 1000 Menschen ertrunken. Nur die Hälfte konnte tot geborgen werden. Hunderte Menschen, kurze und längere Lebensgeschichten, Wünsche, Hoffnungen, Träume, liegen noch immer irgendwo am Meeresboden, wenn sie nicht Haien zum Opfer gefallen sind.
Sie haben auf Europa vertraut.
Dieses Europa zählt heute seine ermordeten Mädchen und Frauen. Wer zählt jene auf der anderen Seite? Die Ungewollten? Die Gehassten? Sie sind namenlos. Man kann sie nicht zählen. Aber sie existieren dennoch. Und ihre Seelen klagen ebenfalls an.