Kann ein Hund paranoid sein wie der Mensch?
Wir haben einen seltsamen Hund in der Siedlung. Jedesmal, wenn Frauchen oder Herrchen mit ihm Gassi gehen, dreht sich der Hund dutzendmal um und schaut zurück, ob ihm jemand folgt. Es folgt ihm aber niemand, kein Mensch, kein Auto, kein Vogel in der Luft flattert ihm nach, keine Maus rennt ihm hinterher. Es ist absolut nichts zu sehen. Aber der Hund dreht sich ständig um. Das artet oft so aus, dass die Frau, die ihn führt, über ihn stolpert wegen der abrupten Drehung des Hundekopfes. Einmal fiel die Frau der Länge nach hin, auf die Brust, und konnte eine halbe Stunde lang nicht atmen. Blöder Hund! Was hat er nur? Er ist schon Tagesgespräch in der Siedlung. Ein Hund müsste sich nicht umdrehen, um hinter sich die Lage zu kontrollieren, denn er hört sechzehnmal besser als der Mensch, riecht wohl noch viel besser - die Optik ist für einen Hund also vernachlässigbar. Er weiß auch ohne Umdrehen, ob ihm jemand folgt. Ein Hund ist in erster Linie ein Nasentier.
Ein Anrainer meint, der Hund könnte in seiner Stammlinie einen Hirtenhund als Vorfahren gehabt haben und das Beschützen der Herde läge ihm in den Genen. Der Hund müsste immer zurückschauen, ob nicht ein wildes Tier gelaufen kommt, das die Herde bedroht.
Kann man das glauben?
Armer Hund jedenfalls! Haus und Garten zu verlassen muss für ihn und seine Menschenfamilie ein riesengroßer Stress sein!
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