Österreich, wie tief bist du gesunken? Wo sind die Zeiten, als noch eine Frau Benita Ferrero-Waldner Außenministerin für Österreich war und mit ihrer feinen Diplomatie und ihrer Eleganz dem Land in der Welt einen respektablen Anstrich verlieh? Vorbei!
Man muss die Diplomatie nicht mögen. Man kann der Meinung sein, dass sie doppelzüngig auftritt, um den heißen Brei herumredet. Aber wo wären wir ohne sie? Wo kämen wir hin, wenn wir ohne höfliche Umschreibung der Fehler anderer auf politischem Parkett miteinander kommunizieren würden? Nicht auszudenken! Man würde wieder Fehdehandschuhe werfen!
Bevor sie sich von der FPÖ anheuern ließ, war Karin Kneissl eine achtenswerte Person. Nach dem Tod des grandiosen Peter Scholl-Latour durfte man hoffen, dass wieder ein Nahost-Experte die Probleme im Nahen Osten klar benennt und Lösungsmöglichkeiten aufzeigt. Doch weit gefehlt! Anstatt wissenschaftliche Größe zu zeigen, verfing sich Kneissl in den "testosterongesteuerten, jungen Männern", die aus Afrika und dem Nahen Osten nach Europa kommen. Es klang fast wie ein Vorwurf. Warum? fragte sich so mancher Psychologe. Was störte die Kneissl an dem männlichen Draufgängerhormon? Was
störte eine Nahost-Expertin grundsätzlich an einem männlichen Hormon? Spätestens da war Kneissl jedenfalls als seriöser Mensch bei mir "unten durch". Man kann solche Aussagen am Stammtisch lustig finden - in der Öffentlichkeit und der Politik haben sie nichts verloren. Der bekrittelte "Testosteron-Überschuss" der jungen Flüchtlinge war dann wohl auch der Grund, warum die FPÖ auf Kneissl aufsprang. (An ihren Worten erkennt man sie.) Denn auch der FPÖ ist das Testosteron der Zuwanderer ein Dorn im Auge, fürchten die blauen und blaubraunen Machos doch um ihre Pfründe im Land und ihren Einfluss bei den Damen! Eine testosteronfeindliche Außenministerin könnte das Land vielleicht vor den Zuwanderern schützen?
Wenn die Sache nicht einen empfindlichen Haken hätte! Das Unterbewusstsein! Immer verrät es einen! Der heimliche Wunsch reitet nämlich oft die Ängste. Was man so fürchtet, das wünscht man sich insgeheim. Man kann es nur nicht zuschneiden für sich. Auf die eine oder andere Art würde man es gerne haben, man weiß nur nicht, wie man es bekommen könnte.
Und so brauchte es denn eine pompöse Hochzeit, um sich einen unbändigen Wunsch zu erfüllen: Das Testosteron flog mit einer russischen Präsidentenmaschine ein. Es kam nicht aus Afrika! Darauf legte man großen Wert! (Ob das einen Unterschied macht?)
Im kleinwüchsigen Ex-Agenten schwoll das Männlichkeitshormon sicherlich ins Unermessliche, als die österreichische Außenministerin kurz vor ihm im Staub kniete und sich ihr Gesicht in Höhe seines Hosengürtels befand. (Reden wir nicht um den heißen Brei herum! Wir sind alle nur Menschen!)
Wie sah es bei der Außenministerin aus? Sie war so happy! Endlich war sie kein farbloses Mauerblümchen mehr mit ihrem strähnigen Haar und ihrer unschicken Kleidung! Und ihr Mann? Mangels Testosteron hatte er nicht die Härte, sofort wieder nach Scheidung zu rufen, als seine Frau sich vor einem anderen auf die Knie warf. Er tut mir jetzt schon leid. Er tröstet sich wohl mit der Aussicht auf gute Geschäfte als Mann einer FPÖ-Ministerin? Die Hosen wird er in dieser Ehe nie tragen. Er verfügt über zu wenig Testosteron.
Die Moral von der Geschicht? Verliere nie dein Gesicht! Geh nicht in die Politik - sie wird zu deinem Geschick!
Wann führt man endlich psychische Eignungstests für Politiker ein? Hat die Menschheit durch inkompetente Führungskräfte nicht schon genug Schaden erlitten?