Ich sah einmal eine Reportage über die Roma in Ungarn. Im Zuge der Berichterstattung hat sich der Bürgermeister eines Dorfes über die Roma heftig aufgeregt. Sie würden so viel Mist machen, wie die Tiere hausen und den ganzen Tag nur klauen. Sogar den Strom der Gemeinde würden sie stehlen.
Er führte das Fernsehteam an den Rand des Dorfes und zeigte, wie sich die Roma von den Stromoberleitungen weg eigene Stromleitungen in ihre Behausungen legten.
Dann philosophierte er in die Kamera:
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Danke!
"Es gibt Aufbauer und es gibt Zerstörer. Ich beurteile die Menschen nach ihren Werken."
Diese Aussage habe ich bis heute nicht vergessen. Jenseits der politischen Debatte, bei der man die Menschen in Linke und Rechte, Grüne, Schwarze und Rosafarbene teilt, gibt es nur zwei Sorten von Menschen: Die Aufbauer und die Zerstörer.
Kaum jemand kann ein hundertprozentiger Aufbauer oder hundertprozentiger Zerstörer sein. Die meisten Menschen sind "Mischtypen". Sie bauen auf und zerstören wieder.
Doch nach einiger Zeit, wenn man den Menschen besser kennt, kann man anhand seiner Lebensspur eine verlässliche Aussage treffen. Wie hat der Mensch gelebt? Was hat er getan? Wie spricht er heute? Opfert er sein bisheriges Lebenswerk der Zerstörung? War er nie wirklich ein Aufbauer? Hat er nur so getan? Schön geredet? Seine Werke aber in den Sand gesetzt? Andere Menschen geschädigt?
Ob man der eine oder der andere Mensch ist, hat nichts mit der Herkunft zu tun. Ist man sehr arm, kann man betteln oder soziale Hilfe suchen - man muss nicht stehlen.
Selbstmitleid dient nicht dem Aufbau und ist kein guter Begleiter auf stürmischer See. Entweder akzeptiert man den Sturm, hört seine trotzige Botschaft, oder man entflieht ihm. Der Mensch hat immer die Wahl. Er braucht sich nicht leid zu tun.
So manche(r) mag meinen, dass diese Zeit keine netten Geschichten verträgt. Dies sagt nichts über die Zeit und ihre Geschichten aus, sondern über den Menschen. Wer will mir meine Geschichten nehmen? Wer hat diese Macht? Sogar wenn ich im Gefängnis säße, alle Freiheit verloren hätte, oder mir jemand einen Dolch an die Brust hielte, würde ich meine Geschichten schreiben. Dann erst recht!