Nie war die Gelegenheit günstiger als jetzt, dieses marode Finanzsystem, das nur noch vom Gelddrucken und dem Ankauf teils schmutziger Staatsanleihen anderer Länder lebt (schmutzig = Preis plus Zinsen), hinter sich zu lassen und etwas Neues auf die Beine zu stellen. Aus dem Schuldenchaos kommen wir anders nie wieder heraus.
Haben treibende Kräfte im Hintergrund längst diesen Schuldenschnitt im Visier? Musste erst Corona kommen, damit er nun wirklich spruchreif wird? Hat etwa gar deshalb Corona den gesamten Globus erfasst und eine einmalige Gelegenheit für den Schuldenschnitt geschaffen? Nach dem Motto: Gedanken sind formgebende Kräfte? (Wenn sie das nicht wären, wozu denken wir dann überhaupt?) Welches Land, bedroht und wirtschaftlich gepeinigt durch das Virus, würde jetzt zum Schuldenschnitt nein sagen? Selbst wenn ein paar unwichtige Länder das gemeinsame Vorgehen ablehnen würden, würde vermutlich eine satte Mehrheit genügen, damit die Weltgemeinschaft dieses Vorhaben durchziehen kann.
Alle Länder der Erde sind von Corona betroffen, allen Ländern der Erde hat das Virus den Kranz, die Krone aufgesetzt. (Corona = Kranz, Krone) Symbolträchtiger kann es gar nicht mehr sein. Und wenn der Kranz (der Trauer) dann zur Krone (der Superlative) wird, beschreitet die Menschheit neue Wege: Keine Massentierhaltung mehr, Genuss von künstlichem Fleisch, das viel besser schmecken und viel hygienischer sein wird als das Fleisch wehrloser, ermordeter Tiere, kein Vergöttern des Geldes mehr, Geld verliert seine große Bedeutung, Rückkehr zur Besinnung auf bleibende Werte (wer sind wir, wohin gehen wir?) und vieles andere mehr.
Alle verschulden sich jetzt wegen Corona. Niemand vergibt sich daher etwas, wenn er dem globalen Schuldenschnitt zustimmt.
Mario Draghi hat sich viele Jahre als unser "Koma-Arzt" betätigt, hat exzessiv Geld drucken lassen, damit unsere Kühlschränke noch einmal voll werden.
Christine Lagarde führt Draghis Kurs fort, aber wie lange funktioniert das noch? Wie lange können wir noch im Finanzkoma dahinschnorcheln, bis im Westen die totale Anarchie ausbricht und uns China abstaubt wie einen alten Schrank, der beim Anfassen zerbricht? Kann man endlos Geld drucken?
Man könnte, aber damit würde man die Welt völlig auf den Kopf stellen. Jedes Land könnte so viel Geld drucken, wie es braucht und die Inflation einfach vergessen. Wer braucht Wettbewerb im Finanzbereich? Wettbewerb sollte es in den schönen Künsten geben. Ein Künstler sollte in der Erschaffung schöner Werke alle anderen Künstler in den Schatten stellen wollen. Nur so schaffen wir eine atemberaubend schöne, lebenswerte Welt. Künstler an die Macht! Die Macht sollte niemals mehr bei Mammon und seinen Dienern liegen. Man sieht doch, was Mammon aus unserer Welt gemacht hat. Er hat uns alle geistig getötet, hat uns nur materiell am Leben gelassen. Was ist dieses materielle Leben letztendlich wert? Kann man sich mittels goldener Türklinken ein geistiges Weiterleben in der Ewigkeit sichern? Doch, doch, es gibt ein solches Weiterleben. Der Geist stirbt nie. Doch der menschliche Geist braucht Schulung, um diesem Geist zu begegnen, der ihm die Tür zur Ewigkeit öffnet. Das ist harte Arbeit, vergleichbar mit einem Dutzend Doktorarbeiten, und wurde von Mammon stets torpediert. Auf einer schneeweißen Yacht zu liegen und in die Sonne zu blinzeln, ist doch viel schöner? Und was kommt danach, wenn die Stürme aufziehen und die Sonne sich verdunkelt? Dann ist es vorbei mit dem Menschlein, das dem Geld nachjagte. Dann kriegen die Manager ihren Herzinfarkt, die Börsianer ihr Burnout und die hohen Politiker ihre Alzheimer. Arme Welt! Wie tief bist du mit Mammon gesunken und fühlst dich aber so reich dabei!
Corona hat das Potential, alles grundlegend zu ändern.
2012:
https://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/a-854859.html
Ohne globalen Schuldenschnitt steuern wir in eine Katastrophe hinein, die nicht mehr zu toppen ist. Das könnte tatsächlich dann ein "Weltuntergang" werden. Denn alles hängt am Geld. Noch tut es das.
Der Schuldenschnitt wäre eine Brücke zwischen dem Heute und dem Morgen, zwischen alter und neuer Welt. Er ist die Brücke, die wir gehen müssen, wollen wir "drüben" halbwegs unversehrt ankommen.
https://www.furche.at/wirtschaft/corona-durch-die-seuche-zum-jubeljahr-2550035