Rechtzeitig zu den US-Kongresswahlen am 6. November hat sich in Honduras ein Flüchtlingstreck von Tausenden Menschen auf den Weg gemacht, um über Guatemala und Mexiko die USA zu erreichen. Die Flüchtenden haben sich über die sozialen Netzwerke organisiert und sind wild entschlossen, in den USA anzukommen. Donald Trump spricht von einem "nationalen Notstand".
Viele Flüchtlinge tragen die honduranische Nationalflagge und singen die Nationalhymne. Die Bischöfe von Honduras und Mexiko baten die Behörden, die Menschen nicht festzusetzen, sondern sie ziehen zu lassen und dafür zu sorgen, dass sie nicht Menschenhändlern zum Opfer fallen.
Wenn die Ultrarechten in Europa und den USA meinen, man könnte durch Nichtunterschreiben des UN-Migrationspaktes irgendetwas an der globalen Wanderbewegung ändern, dann steht ihnen diese Meinung frei, sie irren sich aber sehr. Der Migrationspakt soll primär Ordnung schaffen. Menschen sollen nicht mehr "illegal" sein, sondern eine Chance bekommen. Die Ultrarechten scheinen diese Ordnung im Migrations-Chaos nicht zu wünschen, da sie generell Zuwanderung ablehnen. Sie glauben, das Land, in welchem sie geboren wurden, sei ihr persönlicher Besitz und kein Fremder dürfte es betreten.
Ich wüsste eine Lösung für dieses Problem: Die Regierungen sollen ultrarechten Bürgern, die Panik vor Fremden haben, billige Kredite zum Kauf von Grundstücken anbieten. Das ist dann ihr eigenes Land, sie haben es gekauft. Dort können sie meterhohe Zäune errichten und kein Fremder hat Zutritt.
Auf nicht gekauftes Land hat kein Bürger ein persönliches Recht. Es gehört ihm nicht. Auch Staaten besitzen das Land nicht, wenn sie es nicht gekauft haben. Ein gewonnener Krieg gibt kein Recht auf ein Land. Jede Grenzziehung ist willkürlich und schadet mehr als sie nützt wie die Historie an der britischen Grenzziehung im ehemaligen Osmanischen Reich zeigt. Die Grenzziehung schuf massive ethnische Spannungen.
Um dem Missbrauch an Landbesitz vorzubeugen - Superreiche könnten sich die halbe Erde kaufen - sollte die neue Weltmacht am besten gleich errechnen, wie viel Land ein Mensch pro Kopf und Leben auf diesem Planeten erwerben kann. Dieses Land kann er bebauen, wenn er abseits der Konzernwirtschaft gesunder Selbstversorger sein will. Jeder Mensch soll an einem Ort seiner Wahl so leben dürfen, wie er möchte. Er soll frei und glücklich sein und schöne Dinge schaffen können. Es wäre doch gelacht, wenn wir diesem Ziel nicht näher kämen, nur weil ein paar Ultrarechte bei diesem Projekt an ihre inneren Grenzen stoßen.
Es gibt viele Möglichkeiten, eine globale Welt friedlich und schön zu gestalten. Äußere Grenzen stören dabei nur. Es reicht, wenn jeder Mensch seine natürliche, innere Grenze hat. Diese kann er eng oder weit ziehen, wie ihm beliebt. Der begrenzte Mensch und der grenzenlose Mensch - sie können gut nebeneinander leben, sobald es keinen äußeren Grenzstreit mehr gibt.