Die Hysterie des Westens, gepaart mit der üblichen Scheinheiligkeit und Doppelmoral ist unerträglich. Jeder kennt einigermaßen die jüngere Geschichte Afghanistans.
Afghanistan war ein blühendes, herrliches Land, bevor der Kalte Krieg zwischen den Westmächten und dem Ostblock Begehrlichkeiten an den Bodenschätzen Afghanistans und der geopolitischen Vormachtstellung im Land am Hindukusch weckte.
Als die Sowjets Afghanistan besetzten, bildeten die USA die Mudschahedin aus und finanzierten sie, damit sie gegen die Sowjets kämpften. Auch Osama bin Laden war ein 1979 von der CIA ausgebildeter Kämpfer, der für die USA und gegen die Russen kämpfte.
Als die Sowjets aus Afghanistan abzogen, zerbrach die Sowjetunion. Historiker betrachten das als zwei ineinander verzahnte Ereignisse. Man sagt, jede Weltmacht haucht in Afghanistan ihren Geist aus und bezieht das wohl auf die langandauernden, zermürbenden Kämpfe, die mit einer Niederlage enden.
Den Abzug der USA aus Afghanistan könnte man als Zäsur betrachten, da jetzt ein neues Zeitalter beginnt. Es ist das Zeitalter Chinas und der Neuen Seidenstraße, die Europa und Asien wieder vereint.
Als Bush junior 2001 in Afghanistan einmarschierte, wollte er China den Weg zur Macht versperren. Osama bin Laden war nicht der Grund. Es war China, das damals schon in Afghanistan tätig war. Richtig los ging es aber erst 2014, vor sieben Jahren. So lange wartete China. Es hat die amerikanischen Eskapaden einfach ausgesessen. Warum einmischen, wenn die Zeit für China arbeitet?
https://internationalepolitik.de/de/hoffnungstraeger-peking
Die Amerikaner haben sich sehr lange für ihren Abzug Zeit gelassen. Er geschah keineswegs "überstürzt", sondern wurde länger vorbereitet. Die Reaktion des Westens ist daher lächerlich.
Vor einiger Zeit (Juli) hat China den obersten Talibanführer in Peking empfangen und wurde alles genau besprochen: Das Land soll befriedet werden. Terroristen sollen gejagt werden. China erwartet sich von den Taliban auch eine Verfolgung der Uiguren!
Alles soll möglichst friedlich ablaufen. In Afghanistan wird bereits an der Seidenstraße gebaut. China braucht keinen Ärger und kein Blutvergießen. Es ist die Chance der Taliban, eine Schlüsselrolle beim Wiederaufbau und Aufstieg Afghanistans zu spielen.
https://www.diepresse.com/6021857/china-reicht-den-neuen-machthabern-die-hand
Die Lügen westlicher Medien haben in diesen Tagen einen historischen Höhepunkt erreicht. Die Situation wird völlig anders dargestellt. Im Fernsehen stotterte ein Moderator, dass die Taliban auf ihrem "Vormarsch" Kinder vor den Augen ihrer Eltern umgebracht hätten.
Der Westen sollte eines wissen: Die Zeit der Lügen ist vorbei. Für China gibt es nichts zu lügen. Chinas Pläne liegen offen auf dem Tisch: Es will seine Seidenstraße bauen, ein Jahrhundertprojekt, will rechtschaffene Bürger formen (Sozialkreditsystem) und will die erste, echte Demokratie dieser Welt errichten. Ja, richtig gelesen. Weder war die Attische Demokratie eine echte Demokratie noch unsere. Es gab nie eine richtige Demokratie, nie ging die Macht tatsächlich vom ganzen Volk aus. Für die Amerikaner war Demokratie nur ein Kriegscode. Wenn die USA von Frieden, Freiheit und Demokratie fabulierten, dann wusste man: Jetzt rüsten sie zum nächsten Krieg und bomben ein Land, das ihnen nichts getan hat, in Schutt und Asche.
Das ist nun vorbei. China zeigt vor, wie sich eine Weltmacht im 21. Jahrhundert zu benehmen hat: Friedlich, konstruktiv, Konflikte am Verhandlungstisch lösend.
Und die Taliban? Die fahren Autodrom in Kabul und köpfen keine Menschen! Wenn sie das tun, endet Chinas Freundschaft und wohl auch die Russlands.
