Das waren die letzten Worte aus dem Cockpit der Boeing 777, deren mysteriöses Verschwinden 2014 Fluggeschichte schrieb.

Will Boeing zu hoch hinaus? Passt das jemandem nicht?

Wie kann es passieren, dass zweimal innerhalb kurzer Zeit (fünf Monate) ein fast fabriksneuer Flieger abstürzt? China reagierte sofort und setzte als erstes Land der Erde die Flüge mit der Boeing 737 Max 8 aus.

Screenshot youtube WELT

Das Flugzeug sei "unter die Erde getaucht", sagten Zeugen. Flugzeugabstürze sind nie lustig, aber dieser Satz klingt besonders fatal. Er bleibt in den Ohren hängen und setzt einen bestimmten kognitiven Prozess in Gang. Wie kann ein Flugzeug "unter die Erde tauchen"? Es hat doch Flügel? Es ist doch ein Vogel, der Vogel der Menschheit! Der Mensch wollte immer schon fliegen. Nun kann er es. Rückschläge sind mit einprogrammiert.

In unserer hochtechnisierten Zeit dürfte es allerdings keine mysteriösen Pannen mehr geben. Boeing räumt Software-Probleme bei der 737 Max 8 ein.

Das gibt ein weiteres Mal zu denken, will doch Boeing statt der Piloten künstliche Intelligenz ins Cockpit setzen. Wie ginge die KI mit derlei "Softwarefehlern" um? Könnte sie Maschine und Passagiere retten? Was für ein Gefühl muss es für Hunderte von Passagieren sein, in zehn Kilometern Höhe einer nicht menschlichen KI ausgeliefert zu sein? Wie verhält sich die KI zu Menschen, die in Todesangst schreien und weinen? Registriert eine KI das überhaupt?

Utopia kennt sicher verschiedene Szenarien im Notfall? Die KI könnte beispielsweise böse werden und die schreienden Passagiere mit den Sauerstoffmasken knebeln? Bei Utopia ist alles möglich.

Ein derart riesiges Unternehmen wie Boeing muss mit Katastrophen rechnen. Dennoch bleibt bei Boeing-Katastrophen ein seltsamer Nachgeschmack zurück. Geheimdienste in aller Welt haben die Boeing 777 der Malaysia Airlines, Flugnummer MH370, gesucht und bis heute nicht gefunden. Das ist eine Zumutung für die Hinterbliebenen! Der Indische Ozean ist tief, doch müsste es wenigstens Anhaltspunkte geben, wo die Maschine ungefähr liegt, die gibt es aber nicht, zu verworren waren die ganzen Umstände rund um diesen Flug. Es gibt viele Theorien und Spekulationen, aber keine Aufkärung, was man als Schande für das 21. Jahrhundert betrachten kann. Als   Flugzeuge und Schiffe im Bermuda-Dreieck verschwanden, war das noch verzeihbar, aber heute? Einfach so verschwinden?

Abgesehen von Flug MH17, ebenfalls eine Boeing 777-200ER und ebenfalls Malaysia Airlines (beides nur Zufall?), die über der Ukraine angeblich abgeschossen wurde, gab es noch ein Mysterium mit einer Boeing, einer 727, im Jahr 2003: Nach Reparaturarbeiten in Luanda (Angola) rollt die Maschine mit mindestens einem Mann an Bord zur Startbahn, hebt ohne Erlaubnis ab und fliegt davon. Einfach so. FBI und CIA fahndeten weltweit - Maschine und Pilot, ein Mechaniker mit einer Fluglizenz, sind bis heute verschollen.

Solche Vorkommnisse sind doch recht sonderbar, das kollektive Gedächtnis vergisst sie nicht so schnell.

Im Fall der 737-Max-8 käme auch Werkssabotage in Frage. Keiner will daran denken, keiner spricht es aus. Wie meistens kann nicht sein, was nicht sein darf. Dabei gab es 2001 bereits Sabotage im Boeing-Werk! Der Mensch ist vergesslich, das Internet nicht. Bei zehn 737er-Maschinen wurden Kabelfehler entdeckt, die auf Sabotage hinwiesen.

Ist Boeing am Ende? Nicht direkt. Aber wenn man nicht mittelfristig auf "Solarflieger" umsteigt, rückt das Ende der Massenflüge immer näher.

Zwischenzeitig wurde die Herstellung von vierstrahligen Maschinen eingestellt. Sowohl Boeing als auch Airbus produzieren keine "Jumbos" mehr. Der letzte Airbus 380 wird 2021 ausgeliefert, dann ist Schluss.

Und der Jumbo-Jet?

Wer um den guten, alten Jumbo trauert, kann sich einen kaufen und in den Garten stellen. Die Airlines sind froh, wenn sie die alten Kerosinfresser loswerden.