Es ist ein Meilenstein für den britischen Tierschutz, als Königin Elizabeth II von England in ihrer Thronrede am 11. Mai 2021 verkündet, dass Wirbeltiere Gefühle haben und die zukünfige Politik unter Boris Johnson nach dieser Tatsache ausgerichtet wird.
Katzen und Schwäne empfinden Freude, Hunde und Frösche ertragen Leid, Hühner und Salamander spüren Schmerzen oder Vergnügen: Dass Wirbeltiere Gefühle haben, wird in Großbritannien ab nun gesetzlich anerkannt. Der Umstand gelte als bewiesen für all jene Tiere, "die ein Rückenmark besitzen", hatte es vonseiten der Regierung geheißen, bevor das neue Gesetz in der "Queen’s Speech" vorgestellt wurde.
Man wolle den Vorteil nutzen aus dem Status als unabhängige Nation außerhalb der EU, um beim Schutz der Tiere weiter zu gehen.
Umweltminister George Eustice betonte, dass viele Änderungen erst durch den Brexit möglich geworden seien. Dazu gehöre das Exportverbot für lebende Tiere.
Außerdem werden die Haftstrafen für Tierquälerei von sechs Monaten auf (maximal) fünf Jahre steigen. Verboten wird zudem der Import von Jagdtrophäen, die Haltung von Primaten, die Einfuhr von Pelzen und die Tötung von Schweinen durch Kohlendioxid-Vergasung.
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Treibende Kraft hinter den Neuerungen war Boris Johnsons Freundin Carrie Symonds, die eine leidenschaftliche Naturschützern und Tierfreundin ist.
Grossbritannien war das erste Land der Erde mit einem Tierschutzgesetz. 1822 wurde der Act for the Prevention of Cruel and Improper Treatment of Cattle vom britischen Parlament verabschiedet. Begleitend gründeten sich Gruppen, die sich dem Schutz der Tiere und der Durchsetzung der gesetzlichen Grundlagen verpflichtet fühlten. 1824 wurde die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) gegründet, 1847 die Vegetarian Society.
Jetzt dürfen sich die Tiere erneut freuen.