Wenn alle A sagen, darf man getrost B sagen!

Warum muss ich jedem dahergelaufenen Lümmel Meinungsfreiheit gewähren? Was bringt mir das? Muss ich das? Steht es in einem Gesetz? Sexisten, Rassisten, Pöbler - was soll ich mit ihnen anfangen? Mich verbal prügeln?

Gestern erst ist wieder jemand in meinen Blog hereingeschneit, hat kurz gerülpst und ist wieder verschwunden. Null Bock auf intellektuelle Auseinandersetzung, Horizonterweiterung oder gar "Diskussion", eingekastelt in sein Weltbild, vermutlich nicht mehr weiterbildungsfähig. Vielleicht schon zu alt oder ein chronischer Miesepeter - keine Ahnung!

Bin ich Mutter Teresa für unausgegorene   Persönlichkeiten, die keine gute Kinderstube haben? Wozu? Kann mir bitte jemand den Sinn dessen erklären? Christliche Nächstenliebe etwa?

Seien wir ehrlich, so sind doch die meisten Internetnutzer? Gibt's irgendwo im Netz ernsthafte, bereichernde Diskussionen? Vielleicht in den Fachforen, aber in den sozialen Medien? Kaum! (Gar nicht, will ich nicht behaupten, da es auch hier eine Handvoll Leute gibt, mit denen man sich KULTIVIERT unterhalten kann.) 

In den sozialen Netzwerken wird alles mögliche gemacht, nur nicht ernsthaft über eine Sache diskutiert. Es wird geblödelt, geschimpft, beleidigt, auf den Putz gehauen, geraunzt, gepöbelt, gelogen, intrigiert; es wird sich beschwert, empört und so weiter. Man muss ziemlich masochistisch veranlagt sein, wenn man das alles widerspruchslos über sich ergehen lässt. Das hat einen Touch von Märtyrerdasein.  

Die echten Diskussionen finden nach wie vor hinter verschlossenen Türen statt. Im Internet sind das jene gesperrten Seiten, zu denen man einen Zugangscode braucht. Diese Seiten gibt es. Der "Plebs" wird dort nicht hineingelassen. Wozu auch? wiederhole ich gerne die Frage. Für echte Diskussion braucht es ein Mindestmaß an Bildung und Information. Man muss gegebenenfalls auch den Schnabel halten können, wenn es der Worte schon zu viele sind. Seine Meinung kann man auch denken, man muss sie nicht aussprechen.

Früher hat man den "Plebs", der zu keiner vernünftigen Unterhaltung fähig war, kurzerhand geknebelt. Man hat ihm das Wort abgeschnitten oder gleich verboten. Die Jüngeren wissen das nicht: Dumme Menschen mussten schweigen. Das war natürlich gar nicht nett, zumal "dumm" nicht so einfach zu definieren ist (dumm ist vermutlich der, der sich selbst schadet), aber die Gesprächslandschaft war clean und störungsfrei. Man konnte sich IN RUHE unterhalten. Sehnsuchtsvoll denkt man an diese Jahre zurück! Wir haben immer gerne diskutiert, viele Nächte hindurch, im "Voom-Voom" oder gelegentlich auch in der "Camera". Danach ging es bis ins Morgengrauen weiter mit dem Diskutieren, beim Drexler oder im Beatrix-Stüberl, bei Knödel, Sauerkraut und Palatschinken um 4:00 früh. Fröhlich und über Gott und die Welt referierend sind wir durch die Jugendjahre gewandert. Es waren die schönsten Jahre des 20. Jahrhunderts! Die Welt gehörte uns - im Kopf.

Nie gab es diese Gehässigkeiten, Verwirrungen und Lügen zwischen uns wie heute, im Jahr 2019 in den sozialen Netzwerken der westlichen Welt.

Ich weiß nicht, was mit der Menschheit los ist. Ist alles nur ein bewusst gesteuertes Politikum oder sind wir tatsächlich am Ende? (Wie am Ende muss die Politik erst sein, wenn sie sich nur noch Dummheiten ausdenkt?) Nun, wir waren noch nicht diese Konsumidioten wie sie heute herumlaufen. Man vergleiche nur einmal den Inhalt der Einkaufswagen einer gebildeten und einer ungebildeten Person! (Die gebildete Person kauft bewusster ein.) Unsere Eltern konnten sich vieles leisten, aber sie waren keineswegs Marionetten Mammons. Was angeschafft wurde, wurde gut überlegt. Geld musste verdient werden, es fiel nicht durch Spekulationen und Betrügereien vom Himmel. Alle Millionäre haben auch gearbeitet, haben durch Arbeit ihr Firmenimperium aufgebaut. Es gab keine Geldwäsche und keine Steueroasen.

Es gab auch keine Inklusionspädagogik. Inklusion war ein Fremdwort, ein völlig absurdes. Wir waren nie alle gleich. Wir Gleichdenkenden und Gleichgesinnten blieben unter uns. "Professor" und "Hausmeister" (Gebildeter und Ungebildeter) grüßten sich freundlich, doch was hätten sie Großartiges zu besprechen gehabt? Sie verkehrten in zwei verschiedenen Welten. Heute versucht man, aus verschiedenen Welten eine einzige Welt zu machen. Man versucht, die Massen zusammenzuführen, schmeisst alle Menschen in einen Topf, ohne Rücksicht auf Verluste. Wer mitmacht, verdient es wohl nicht besser? Und wieder darf man fragen, wozu das gut sein soll beziehungsweise: Wem nützt es?

Nein, ich bin nicht für bedingungslose Meinungsfreiheit. Dem Wort "bedingungslos" wohnt ein Fatalismus inne. Mir kam das trotzige Pochen auf Meinungsfreiheit immer schon suspekt vor. Wer vernünftige Dinge sagen kann, wurde noch nie am Reden gehindert - moderate politische Umstände im Land. vorausgesetzt und die haben wir ja. Da Meinungsfreiheit auf Social Media destruktiv gehandhabt wird, betrachte ich sie mittlerweile nur noch als ein politisches Kalkül: Die Massen sollen schnäbeln dürfen, was das Zeug hält, damit die großen Konzerne möglichst viel über sie erfahren. Ein Festschmaus für die Algorithmen ist das! Hurra! Wir kriegen sie alle! Keiner entwischt uns! Wir machen sie abhängig, versetzen sie in einen Rausch, bis sie nicht mehr wissen, wer sie sind und den ganzen Mist kaufen, den wir produzieren. Dann können wir sie steuern und sie werden uns aus der Hand fressen!

Was für ein Plan! Alle Dämonen der Hölle müssen ihn gleichzeitig geschmiedet haben! Die Vernichtung der Menschheit naht! Es ist nur noch ein kleiner Schritt.

Manchmal habe ich jegliches Zeitgefühl verloren. Ich blicke auf die Uhr und denke mir, es ist sicher schon 15 Uhr, der Himmel sieht irgendwie danach aus - doch es ist erst 10 Uhr auf dem Handy. Das passiert mir in letzter Zeit öfters. Zuerst dachte ich, das Handy narrt mich, Satelliten schicken ein falsches Zeitsignal zur Erde, bis es zur Gewohnheit wurde: Auf der Uhr vergeht die Zeit langsamer als in meinem Kopf. Eine lustige Sache ist das! Die verlangsamte Zeit auf der Uhr gaukelt mir einen Zeitgewinn von mehreren Stunden vor.

Ich konnte immer recht gut ohne Uhr auskommen. Auf die Viertelstunde genau wusste ich ohne Uhr, wie spät es ist. Nun klaffen Uhr-Zeit und Kopf-Zeit merklich auseinander, was allerdings keinen Einfluss auf den Biorhythmus hat. Hunger und Schlafbedürfnis bleiben davon unberührt.

Die Uhr schlägt keinem Glücklichen, wusste schon Schiller. Ich werde darüber ein anderes Mal philosophieren. Zeitdehnung hat nicht nur mit der Schnelligkeit der Fortbewegung, sondern auch mit der Gravitation zu tun. Nähert sich ein anderer Himmelskörper der Erde, verändert es die Schwerkraft derselben.

Wie auch immer, Zeit ist ohnehin nur eine Illusion. Warum über die flüchtige Maid zu viel nachdenken?

Was Meinungsfreiheit mit Zeitdehnung zu tun hat? Alles hat mit allem zu tun. Dass es in Deutschland im Schnitt heißer wird als in anderen Regionen der Welt, hat wiederum mit Mammon zu tun, der die Höllenfeuer schon vorbereitet. Deutschland ist jenes Land in Europa, das Mammon am willigsten dient.

https://www.welt.de/wissenschaft/article158110222/Wetter-aendert-sich-in-Deutschland-besonders-krass.html

Und sonst? Mir geht es gut! Keine Sorge und Grüße an alle! :)

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