Dieser Tage las ich zum ersten Morgenkaffee: "Trafik überfallen!" Gar nicht so weit von uns entfernt. Da ist man automatisch aufmerksamer. Darauf wieder die Frage: Was ist besser geworden, seit die Rechten am Werk sind? Nichts. Absolut nichts ist besser geworden, nur schlimmer. Sozialleistungen werden abgebaut und der Gewaltpegel steigt und steigt. Gewalt und Verbrechen nehmen zu - trotz sinkender Asylanträge. In Wien geht es zu wie im Chicago der Nachkriegszeit. Was ist los?
Es könnte längst schon mehr Polizei in den Straßen geben, aber das interessiert die Populisten nicht wirklich. Von ihnen kommt nur heiße Luft. Je mehr Chaos herrscht, umso besser ist es für sie. Ungestört können sich die Diener der Wirtschaft dann die eigenen Taschen vollräumen, während sich die Bürger gegenseitig die Köpfe einschlagen.
Ähnlich wie die Justizschule, die nur ein Jahr dauert - dann ist man als Kerkermeister mit dickem Schlüsselbund auf die Menschheit losgelassen - dauert die Polizeischule auch nicht viel länger. Die Grundausbildung dauert zwei Jahre. Nach der ersten Präsenzausbildung von einem Jahr sind die Polizeischüler jedoch schon zum Praktikum zugelassen, können Dienst auf der Straße und in der Polizeiinspektion versehen. Wo sind diese willigen Polizisten von morgen? Sie könnten längst zwecks Abschreckung durch die Straßen spazieren, in ihren neuen, schicken Uniformen. Nichts dergleichen passiert aber, wie zu erwarten war. Dafür schleicht der schwarzblaue Bundestrojaner durch unsere Kommunikationsnetzwerke , spioniert unsere Nachrichten und Telefonate aus und könnte sogar errechnen, wann wir ermordet werden und wo unsere Leiche zu finden ist, wenn er denn wollte. Will er? Bestimmt nicht! Jeder tote Bürger ist ein Bittsteller weniger! Die Mörder erledigen nur, was heimlicher Traum der Eliten ist: Die Unterschicht wird ausgelichtet. Die Effilierschere bahnt sich ihren Weg durchs Gestrüpp. Stirbt man nicht an Hunger, so stirbt man durch Mord - in vielen Ländern der Erde längst traurige Wirklichkeit. Das sind Länder, in denen der Kapitalismus seine Todesspur gezogen, die Tische abgeräumt und sogar die Tischtücher mitgenommen hat. Dort wird es lange keine gedeckten Tische geben. Ersatzweise blüht der Drogenhandel, weil man sonst nichts mehr hat. An Drogen zu sterben, ist auch eine Möglichkeit, es den Eliten recht zu machen. Nun geht auch Österreich den Weg der letzten Gewalt, Mörder haben Hochsaison im Land, nicht mit links passiert das, sondern mit rechts. Zu erwarten war das allemal, darum hat ein kluger Mensch trotz Krise nicht rechts gewählt. Rechts kann man noch weniger wählen als links, denn die Rechten sind vollends zu Strohpuppen einer machtgierigen Wirtschaft verkommen. Wo die Linken noch einigermaßen Skrupel haben und lieber in die Menschen investieren als in das Geldmonster, haben die Rechten bereits alle Hemmungen verloren. Große Wirtschaftsblöcke rufen zum Kampf gegen soziale Strukturen auf und es sind auch die Wirtschaftsmächte, die Menschen zu Flüchtlingen machen, ohne Rücksicht auf Verluste für Aufnahmeländer und Hilfesuchende. Beide Seiten müssen leer ausgehen, damit der Raubkapitalismus Gewinne erzielen kann.
Das Klima in der Gesellschaft ist aggressiv und gewaltbereit geworden. Man unternimmt nicht wirklich etwas gegen Hasspostings im Netz, sondern will nur wissen, wer sie schreibt. In einem solchen Klima, einer solch aufgewühlten Stimmung, passieren mehr Verbrechen als sonst. Menschen werden rascher aggressiv und rasten leichter aus. Labile, unsichere Menschen laufen nach kurzer Zeit zu den Wölfen über, weil sie sich im heulenden Rudel sicherer fühlen.
Wie lange wird das noch dauern?
Das Ende des Desasters könnte noch in diesem Jahr erfolgen, wenn Mario Draghi geht und sein Nachfolger den Euro nicht mehr retten kann oder will. Hoffen wir das!
So wie Venezuela seine Ölgeschäfte seit Herbst 2017 im Yuan abwickelt, so könnte dann auch die EU gezwungen sein, in großen Geschäften auf den Yuan umzusteigen, der seit zwei Jahren eine der fünf Weltleitwährungen ist. Yen und Pfund sind keine Bedrohung, aber der Yuan ist für Dollar und Euro eine solche. Für China ist der Petro-Yuan längst Realität. Wer mit China Ölgeschäfte machen will, kommt um den Yuan nicht herum.
Russland und China wollen den Dollar stürzen. Nach Adam Riese wird das auch gelingen.
So bizarr es klingt: Unsere Zukunft hängt von einer lumpigen Währung ab. Ist der Dollar Geschichte, sind auch Kapitalismus, Rechtspopulismus und Rechtsnationalismus Geschichte. Man muss daher auf das Match der Währungen untereinander achten. Sobald der Yuan auf Platz Eins ist, ist die westlich dominierte Wirtschaft zu Ende. Der Yuan, derzeit auf Platz 3, wurde bis jetzt an keiner Börse gehandelt, diente dem Währungsfond nur als Berechnungsgrundlage.
Nun könnte der Brexit dem Yuan den letzten, noch nötigen Höhenflug bescheren.
https://orf.at/stories/3109699/
Mit diesem Eigentor - den Brexit haben die Rechten betrieben - rückt der Westen einmal mehr an China heran. Die Rechten scheinen nicht zu wissen, dass jede weitere Spaltung Europas China die Macht in die Hände spielt. Oder ist ihnen das egal? Sind sie so gierig, dass sie nichts anderes mehr im Kopf haben als Geld?
Werd ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!
Dann mag die Totenglocke schallen,
Dann bist du deines Dienstes frei,
Die Uhr mag stehn, der Zeiger fallen,
Es sei die Zeit für mich vorbei!
(Faust zu Mephisto)
Ist es das? Das ewig alte Spiel des Menschen mit den dunklen Mächten?