Der Konflikt im Nahen Osten zieht sich wie ein Strudelteig durch die jüngere Geschichte und stinkt dermaßen zum Himmel, dass man morgens schon Brechreiz bekommt, wenn man die Augen aufschlägt und die Nachrichten konsumiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Israelisch_besetzte_Gebiete
Immer wieder wird und wurde der Konflikt durch scheinheilige US-Präsidenten und aggressive israelische Premierminister am Köcheln gehalten. Seit siebzig Jahren. Im Jahr 2000 hat Ariel Sharon die zweite Intifada losgetreten, indem er auf den Tempelberg marschierte, der unter arabischer Verwaltung steht. Was hatte er dort verloren? Wollte er in freier Luft vor den Nasen der Araber meditieren? Eine Moschee durfte er ja nicht betreten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Intifada
Sharon wollte immer schon Blut riechen. Man schaue sich seine Laufbahn als Kriegsminister an, den Massenmord in den libanesischen Flüchtlingslagern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Sabra_und_Schatila
https://www.dw.com/de/vor-25-jahren-das-massaker-von-sabra-und-schatila/a-2782716
Sharon lag am Ende jahrelang im Koma, bevor er sterben durfte, ein ehemaliger Kriegsherr als hilfloses Etwas, gefesselt an Maschinen.
Was wird mit Benjamin Netanyahu passieren, der mit einem Bein längst schon im Gefängnis steht und für den jeder politische Akt nur noch ein Ablenkungsmanöver ist? Netanyahu kann den Gaza-Krieg innenpolitisch bestens gebrauchen. Wie mit der halbseidenen Beschaffung von Millionen Impfdosen für die Israelis will er jetzt mittels Gaza-Krieg als "starker Führer" für das israelische Volk punkten. Welcher Israeli, der klaren Verstandes ist, kauft ihm das noch ab?
Dem Angriff der Hamas sind politische "Fehlentscheidungen" des Herrn Netanyahu vorausgegangen wie der Boykott der palästinensischen Wahlen oder die Zwangsräumungen palästinensicher Siedlungen. Jedes Kind konnte sich ausmalen, wie die Hamas reagieren wird.
Das politische Intrigenspiel könnte diesmal allerdings tiefer greifen und Israel den Kopf kosten, denn woher kommen Tausende von Raketen? Tausende! Reichen die Kapazitäten in Gaza aus, um unterirdisch derart viele Raketen zu bunkern? Oder kommen sie auch aus dem Libanon?
Die jüdische Staatsgründung inmitten einer muslimischen Welt und Kultur hat es geschafft, den Nahen Osten systematisch in Trümmer zu legen. Jahrzehnt für Jahrzehnt. Der Nahe Osten wurde zum Ausgangspunkt für Terrorismus. Der palästinensische Widerstandskämpfer wurde vor 20 Jahren vom Kriminellen-Duo Bush junior & Sharon zum "Terroristen" erklärt. "Krieg gegen den Terror", einen Terror, den man defacto selbst gezüchtet hatte, stand von nun an auf der politischen Tagesordnung, ausgerufen von den Terroristen selbst. USA und Israel sind/waren Terroristen-Staaten. Die USA terrorisierten mit ihren Kriegen die Welt und Israel terrorisiert seit der Staatsgründung die Palästinenser, die dann ihrerseits mit Terror antworten. Nette Welt!
Westlicher Imperialismus und jüdisch-christlicher Zionismus - zwei Brüder im Geiste und zwei zerstörerische Ideologien. Es gibt kein jüdisches Volk mehr. Israeliten, Judäer, Hebräer und wie sie alle geheißen haben mögen (oder auch nicht), sind längst ausgestorben. Überlebt haben die hebräische Sprache und die jüdische Tradition.
Was den Zionismus tatsächlich genährt hat, wäre eine gründliche Analyse wert. (In Fachkreisen existieren bestimmt diese Analysen.) War es die Angst vor ständiger Verfolgung durch die Christen und dann die Nationalsozialisten, die ein imaginäres Volk entstehen ließ, das sich nach "Zion" (Jerusalem) sehnte? Oder war es nur eine schmutzige Politik, die auf einer frommen Lüge aufbaute? Man weiß ja, dass sich die Briten Unterstützung von den Zionisten erhofffen. Dafür war den Briten jeder Deal mit den Rothschilds recht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Balfour-Deklaration
Was Journalismus bewegen kann, im Guten wie im Schlechten, erkennt man einmal mehr am Wiener Journalisten Theodor Herzl, der den Zionismus erst so richtig salonfähig machte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Herzl
Auszug: Herzl war der Überzeugung, dass Juden eine Nation seien und dass aufgrund von Antisemitismus, gesetzlicher Diskriminierung und gescheiterter Aufnahme von Juden in die Gesellschaft ein jüdischer Staat gegründet werden müsse. Er wurde zu dessen Vordenker, organisierte eine Massenbewegung und bereitete so der Gründung Israels gedanklich den Weg. Er gilt als Hauptbegründer des politischen Zionismus.
Woran erinnert das? Hundert Jahre später hängen wir immer noch am Gängelband der Medien, die diktieren, was richtig und was falsch ist, die uns manipulieren, wie es ihnen beliebt.
Der Zionismus ist definitiv falsch. Das erkennt man bereits an seinen heutigen Vertretern. Zionisten offenbaren sich Andersdenkenden als kalte, zynische, fanatische Menschen, die Araber und Muslime abgrundtief hassen. Um den Hass zu schüren, ist ihnen jedes Mittel recht, sogar eine Verfälschung der Geschichte. Zionisten verdankt man den pauschalen Hass auf Muslime. Ginge es nach den Zionisten, sollte man alle Araber umbringen. Es ist lächerlich, dass sich Juden und Christen das wünschen. Während das Abendland noch mit dem Holzhammer werkte, hat man im Morgenland bereits entzündete Blinddärme chirurgisch entfernt.
Es ist eine Gemeinheit, dass man sein Leben auf Erden mit diesem Nahost-Konflikt verbringen muss, der Fässer von negativer Energie ausschüttet und die Erde mit Terror übersät. Längst hat der Terror eine Eigendynamik entwickelt, schlängelt sich durch alle Straßen dieser Welt, hat verschiedene Namen, unterschiedliche Bekämpfungsmethoden, aber nur einen Ausgangspunkt: Das Unrecht, das ein Mensch dem anderen antut. Nur Unrecht macht aus Menschen Terroristen. Eines Tages werden die Steinewerfer zu Bombenlegern und Raketenwerfern.
Da Amerikas Macht zu Ende geht, der Nahost-Konflikt nicht mehr Chefsache im Weißen Haus ist, besteht erstmals die Chance, dass auch dieser Konflikt endet. Zionismus und Imperialismus haben sich gegenseitig gestützt. Mit dem einen stürzt auch der andere. Wie der Konflikt endet, ist eine andere Sache. Aber er endet.