"Kinder sollen ganz normal und ohne Angst in die Schule gehen können", sagte Oscar Deutsch dieser Tage heimischen Journalisten. Der Präsident der jüdischen Kultusgemeinde meinte nicht eine Kriegsregion, er redet von Europa.70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz ist es für viele jüdische Kinder in Europa wieder nicht möglich, ganz normal zur Schule zu gehen. Ihre Schulen sind derzeit im Visier von radikal-islamistischen Attentätern. In Brüssel und Paris müssen diese von Soldaten bewacht werden - im Jahr 2015. Der Anstieg von antisemitischen Vorfällen hat sich europaweit vervielfacht - auch in Österreich.Neben klassischem Antisemitismus von Rechtsaußen, gesellt sich der Judenhass von Islamisten, der bereits kleinste Kinder bedroht. Im ganzen EU-Raum berichten Medien und Politiker von dieser neuen (alten) Gefahr. Die Terrorattentate in Paris und vereitelte Attentate auf jüdische Schulen in Frankreich und Belgien wurden zum Weckrufe für viele. Aber eben nicht für alle.Teile der Linken - die sich einst stets als anti-faschistisch verstanden oder gegeben hatten - schweigen dazu oder verharmlosen diesen neuen (alten) Hass auf Juden in Europa auffallend.Als im Sommer bei "Anti-Israel"-Demos in Berlin "Juden ins Gas" gerufen wurde, berichteten eben jene einstigen "Anti-Faschisten", dass es "keinen Anstieg an antisemitischen Vorfällen geben" würde. Eine minimale Recherche hätte hier für Aufklärung sorgen können.Dann wären einige jetzt vielleicht nicht überrascht, dass alleine 2014 7000 jüdische Franzosen ihre Heimat wegen islamistischen anti-jüdischen Attacken verlassen haben.Warum diese Linken schweigen? Warum manche dieser vermeintlichen Anti-Faschisten sogar Dritte daran hindern wollen diese Fakten zu berichten? Weil die Attacken eben von Islamisten kommen. Sie sind so besorgt als Muslim-kritisch angesehen zu werden oder fühlen sich Islamisten im "Kampf gegen Imperialismus" eben verbundener - obwohl es nur um radikale Islamisten geht - dass sie lieber bei Angriffen auf Juden auf europäischen Boden in eine andere Richtung schauen. Nix hören, nix sehen, nix sagen.Außenminister Sebastian Kurz und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner haben dieser Tage vor dem Präsidenten der jüdischen Kultusgemeinde und Journalisten erklärt: "Der Kampf gegen Antisemitismus lässt Null Toleranz zu. Antisemitismus ist keine Meinung. Es ist ein Verbrechen".70 Jahre nach der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz scheint das immer noch nicht allen klar zu sein. Eine Schande.
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