Die Schmutzkübel-Kampagne gegen Hillary – oder die Angst vor der ersten Frau im Oval Office.

Die Frau mit den blonden Haaren und dem schwarzen Kostüm redete sehr ernsthaft auf den großen Mann mit dem spitzbübischen Grinsen ein - in diesem Sommer 1992. Im Gang des legendären Waldorf Astoria schien sie einfach nur konzentriert auf ihre Sache, während er uns ein herzhaftes "Hi, Guys" zurief. Die engagierte Lady in Black und der zerzauste Homme à femme waren - erraten - Hillary und Bill Clinton, wenige Monate bevor sie erstmals ins weiße Haus einzogen. Ein kongeniales Pärchen mit ebenso vielen Lastern wie Talenten. Ersteres verzeihte man Bill, dem Charmeur, freilich weit öfter als Hillary, der "Ehrgeizigen".Jetzt will die ehemalige First Lady, die polarisierte wie kaum eine andere Politiker-Frau, erneut in das Rennen um das US-Präsidentenamt einsteigen. "Hillary" war nie nur eine First Lady, sie war immer schon ein political "Animal" - ein eigener Geist. Als Frau an der Seite ihres Mannes, als Außenministerin, als Studentenvertreterin.Die Giftküche gegen Misses Clinton wurde freilich längst angeworfen - von den Republikanern, aber auch von der Obama-Administration.2008 unterlag Madame Clinton im Partei-Internen-Rennen Barack Obama. Weil er "sympathischer" wirkte. Weil seine Redenschreiber die besseren waren. Weil Obama - ähnlich wie Bill Clinton - der talentiertere Entertainer war. Und, weil die Demokraten damals nicht reif für eine starke Frau an der Spitze waren.Die Häme, die sich jetzt wieder über Hillary Clinton ergießen wird, die Giftpfeile, die bereits gegen sie abgeschossen werden, lassen auch heute den berechtigten Verdacht zu, dass die USA immer noch zu viel Angst vor einer toughen und klugen Frau als mächtigste Politikerin der Welt haben.Man sollte Hillary weder einen präventiven Nobelpreis verleihen, noch sie zur Erlöserin stilisieren. Sie hat Fehler wie jeder Mensch.Man sollte ihr einfach eine faire Chance geben. Auch, wenn sie vielleicht nicht so charmant "Hi Guys" sagen kann wie ihr Mann.Dass die Frau von ihren Ideen - gleiche Bildungs- und Gesundheitsversorgungschancen für alle - beseelt ist, konnte man bereits vor 23 Jahren in den geschichtsträchtigen Hallen des Waldorf Astoria spüren. Good Luck, Hillary Clinton. Yes, you can!

Fotocredit: virtru.com

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Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:05

Bernhard Juranek

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Dieter Knoflach

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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