Die "Donaunekropole" bezeichnete das deutsche Magazin Der Spiegel unser schönes Wien einmal. Und, fragte sich verwundert: "Wo sonst wird dem Sterben mehr gehuldigt als in Wien?".Bitte, das ist echt einfach zu erklären, liebe Nachbarn. Wir lieben die "schöne Leich", weil wir dem hochgeschätzten Verblichenen eben nur das Schönste gönnen. Zu seinen Lebzeiten waren wir auch immer nur um sein Bestes bemüht. Wirklich! Wenn er mal erfolgreich war oder - pfui! - etwas Neues versucht hat, haben wir ihm sofort unsere liebevolle Kritik zu Teil werden lassen. Wir haben ihm aus lauter Sorge - und, natürlich immer das Wohlbefinden vom ganzen Volk im Auge - stets erklärt, warum er oder sie eigentlich "eh keine Chance hat". Diese Leute waren halt zu jung oder zu alt oder zu groß. Nein, wirklich, wir sehen das immer gleich, dass das nix wird.Bitte, wir wollten unsere geschätzten Bürger nur auf ihre Niederlage vorbereiten.Okay, ein paar Leute, die sich in so neumodisches Zeugs wie Startups oder sonstige Neugründungen wagten, mussten wir in die USA ziehen lassen. Dass die dort erfolgreich sind, ja, das ist halt Zufall. Und, auch ein bissi unverdient. Hätten die bloß auf uns gehört, hätten sie doch ein viel beschaulicheres Leben führen können. Die werden allesamt eh noch scheitern, Sie werden schon sehen.Wiener Neidgesellschaft, behaupten Sie? Sie Nörgler Sie. Das ist eine Frechheit. Haben Sie schon mal unsere Friedhöfe gesehen? Wir haben ein goldenes Wiener Herz. Wir gönnen jedem eine schöne Leich!

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