Ich warte auf Bauchis, die über das Bikinihoserl hängen! #MumBods

Als Zeitgeist-Sexkolumnistin ist man ja dankbar für jeden neuen Trend zum Thema Erotik. Man ist sogar dankbar für die wiederholte Aufbereitung eines Trends, z.B. durch die uns bekannten social media Kanäle. Ein gutes Beispiel: Der Hype um die Dad-Bods, die Kurzform von Daddy-Body. Der Begriff beschreibt in etwa die Körperform des durchschnittlichen Familienvaters: So sieht Papa aus, wenn er es zwischen Job, Kindern und Feierabend nicht mehr so häufig zum Sport schafft.

Sprich: Wir feiern die Renaissance des völlig Normalen. Ein bisschen Bauch, ein bisschen Hüftgold, aber eben kein Binge Eater mit massig Wampe und Herzproblem. Mir kommt der DadBod ja sehr entgegen, ich bin auf diesem Gebiet quasi eine Visionärin. Nicht einmal als 20jährige konnte ich mich für durchtrainierte Hardbodys erwärmen, vor allem nicht für jene, die sich dafür täglich im Fitnesscenter quälen. Klar, hat ein Surfer oder ein Schwimmer einen tollen Körper, aber jene hochgezüchteten Bauchmuskeln, die viele ach so toll finden jagen mir ein bisschen Angst ein. Sie suggerieren, jedenfalls mir: Der Junge macht täglich Sit-Ups. Der Junge isst wenig. Trinkt kaum Alkohol. Zieht sofort sein Tshirt aus, wenn es über 10 Grad plus hat. Und: Der Junge versteckt sich gerne hinter einem Schutzgerüst aus knallharten Muskeln. Ich kann mich noch erinnern als ich vor vielen, vielen Jahren mit einem mega-athletischen Sportstudenten aus Köln unter die Dusche steigen durfte und dann dieses Ding auf seinem Bauch sah. 6 Pack? 18 Pack! Wie ein Panzer. Die Wassertropfen perlten daran nicht ab, sie flohen förmlich. Da war kein Gramm Fett – und natürlich keine einziges Haar. Da war allerdings auch: Keine Lust. Ich war besoffen, er schockiert. Ich lachte, er verließ die Dusche um sich mit ein paar Pushups wieder zu kalmieren.

Aber jetzt? Darf man(n) wieder weich sein. Der Mut zur Rundlichkeit, er hat unsere Männer erfasst. Unter dem Hashtag #DadBod kam man sich in sozialen Netzwerken nun unzählige Bäuche in unterschiedlichen Wölbungsgraden anschauen. Mit einem kollektiven Prost entspannen Männer aller Herren Länder ihre Bauchmuskeln und fühlen sich wohl.

Was allerdings ist mit den MumBods? Ich persönlich weigere mich ja, die seit jeher heißgeliebten DadBods zu feiern, solange kein Raum für MumBods geschaffen wird. Ironischerweise finden wir ja mütterliche Körper nicht mal mehr bei Müttern schön. Yummy Mummys sollen sie sein und bitte auch noch MILFS. Also. Ich warte. Auf Bauchis, die ein bissl über das Bikinihoserl hängen, auf Brüste, die plastikfrei daherschwingen, auf runde Oberarme, auf einen festen Hintern. Nein, das ist kein Aufruf dazu, sich gehen zu lassen, Herr und Frau Bod. Aber die Bitte, auch als Frau völlig normal sein zu dürfen.

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Herbert Erregger

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Ulrike

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