Eine Kollegin fragt sich gerade: „Wie halte ich meinen Mann?“ und da will ich ihr natürlich helfen. So ich kann. Nun, kommt in erster Linie auf seine Gewichtsklasse an. Über 60 kg sicher nicht sehr hoch. Spaß beiseite: ich habe keine Ahnung. Warum muss man einen Mann überhaupt halten? Wenn er weg will, will er weg. Ich wringe gerade mein Langzeitgedächtnis aus um auf meinen Erfahrungsschatz zurückgreifen zu können, aber da kommt nichts. Selbst als ich merkte, dass einer meiner langjährigsten Ex-Partner sich sukzessive in meine Freundin verliebte, habe ich mich weder hinter den Herd noch in die Reizwäsche geworfen, und schon gar nicht das Gespräch gesucht. Weil ich wusste, die beiden passen besser, selbst wenn mein Stolz gekränkt war. Außerdem vögelte ich zu der Zeit bereits einen Leistungssportler aus Tirol.
Bei einem anderen war ich heilfroh als er sich anderweitig orientierte. Weil er ein Voll-Dillo war, und das weiß nun auch meine Nachfolgerin. Meinen Ex-Mann hingegen konnte ich nicht halten. Weil manches stärker ist als die Liebe. Alkohol zum Beispiel oder Pillen oder Panik. Und ich weiß nicht so richtig, ob die Zwangseinweisung in ein Irrenhaus unter „halten“ fällt. Heute denke ich so wie dereinst: Wozu halten? Wozu verbiegen? Ich bin eine kluge, lustige, unternehmungslustige, fesche Gretl. Auch mit fast 40. Wenn ein Mann trotzdem lieber anderswo ankert oder die berühmte Freiheit suchen möchte: Seine Sache. Sein Film. Natürlich traurig. Aber das Leben ist kein Ponyhof. Außerdem wüsste ich gar nicht zu welchen Waffen ich greifen sollte. Sex? Ich wollte immer mehr Sex als meine Partner. Kochen? Kann ich nicht. Rumheulen? Ich will ja sein Herz, nicht sein Mitleid. Wäre ich ein konventioneller Mensch, verheiratet und Mutter, noch dazu eine die aufgrund der Kinderlein nicht arbeiten gehen kann oder will – klar würde ich den Paartherapeuten konsultieren und das Gespräch suchen und kämpfen. Aber so? Will ich einen Mann, der mich nicht will? Nein. Es gibt im Leben einer Frau viele Lieben. Und außerdem gibt es Katzen.
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