Eine der am meisten verkannten Lehren der Geschichte ist, dass diejenigen, die Böses tun oder schmutzige Methoden anwenden, das zum Teil sogar ankündigen oder zumindest nicht verheeren. In Hitlers „Mein Kampf“ konnte man lesen, was unter seiner Herrschaft bevorstehen würde. Auch wer Lenin aufmerksam studierte, konnte wissen, was geschehen wird. Das Problem – damals wie heute: Zu wenig Leute lesen solche „Anleitungen“. Und noch weniger nehmen sie ernst.
Nein, hier und heute geht es nicht um das gerade geschilderte Kaliber, und ich will da auch keinesfalls eine Parallele ziehen. Es geht mir nur um den Mechanismus. Und der ist der gleiche bei Jean Peters. Seines Zeichens einer der Autoren des Artikels „Neue Rechte: Geheimplan gegen Deutschland“ über einen privaten Meinungsaustausch am Lehnitzsee nicht weit von Potsdam, den das staatliche finanzierte Medienhaus „Correctiv“ zu einem „Geheimtreffen“ mit einem Deporationsplan hochfabulierte. Und sogar mit der Wannsee-Konferenz in Verbindung brachte, bei der die Nationalsozialisten die Ermordung von Millionen Juden vorbereiteten.
Wikipedia, die gegen Nicht-Linke massiv diffamiert, aber sich bei Rot-Grünen wie Peters eher auf das Positive konzentriert, schreibt über ihn: „Jean Peters (* 1984, weitere Pseudonyme: Paul von Ribbeck, Gil Schneider, Sven Ansvar, Jessica Gräber, Conny Runner uvm.) ist ein deutscher Journalist, Autor und Aktionskünstler. Er wurde vor allem als Gründungsmitglied des Peng Kollektivs, mit dem er 2018 den Aachener Friedenspreis gewann, und durch seine Recherchen bei Correctiv bekannt.“
Dass einer der Autoren der „Geheimtreffen“-Geschichte von Correctiv Aktionskünstler ist, sollte schon mal misstrauisch machen. Führt einen dieses Misstrauen auf die Internetseite des 40-Jährigen, findet man dort einen Unterpunkt „Taktische Medienarbeit“. Schon diese Bezeichnung klingt nicht nach unabhängigem, kritischem Journalismus.
Der Inhalt des Unterpunkts hat es dann aber in sich. Da schreibt Peters: „Ich entwickele Aktionen und erfinde Geschichten, mit denen ich in das politische und ökonomische Geschehen interveniere.“
In der Tat, das ist Peters in Sachen des angeblichen „Geheimtreffens“ gelungen.
Weiter schreibt der Aktionskünstler zu diesen erfundenen Geschichten: „Besonders wichtig dabei: Mit der passenden Medienstrategie Aufmerksamkeit erregen, den gesellschaftlichen Diskus anregen und so zum Wandel beitragen.“
Auch damit war Peters erfolgreich.
Weiter schreibt er: „Meine Instrumente stammen aus künstlerischen, aktivistischen, journalistischen, juristischen und technologischen Bereichen.“
Das war zu bemerken.
Sodann führt Peters aus: „Wir traten als Pressesprecher_innen großer Unternehmen wie Google und Vattenfall auf, bauten Drohnen, die über Geheimdienste flogen, und Twitterbots, die Sexist_innen jagten. Wir riefen zum Diebstahl in Supermärkten und innereuropäischer Fluchthilfe auf – zu Straftaten, die zu sozialer Gerechtigkeit beitragen sollten. Unterm Strich: Wir entwickelten Kampagnentechniken mit den Instrumenten zivilen Ungehorsams und der Subversion und integrierten Kunst, Hacking und Aktivismus“.
Subversiv war die Aktion „Geheimtreffen“ allemal – insbesondere, weil einiges dafür spricht, dass Correctiv dabei mit dem Geheimdienst zusammenarbeitete – dem Verfassungsschutz. Und auch eine Straftat war die Aktion offenbar – weil die Bespitzelung ganz offensichtlich in dieser Form gegen Gesetze verstieß.
Spannend auch, wessen Name noch auftaucht auf der Peters Internetseite: „2019 und 2020 arbeitete ich die meiste Zeit als Autor für das ZDF Magazin Royale, wo wir mit dem Team von Jan Böhmermann verschiedene politische Themen recherchierten und Aktionen entwickelten.“
Wo es um miese Agitation und Propaganda geht, ist der Name Böhmermann offenbar nicht wegzudenken. Ebenso wie das ZDF.
Mindestens genauso erstaunlich wie die Aussagen selbst ist die Tatsache, dass sie immer noch auf der Homepage von Peters stehen. Das zeigt eindringlich: Er scheint keinerlei Problembewusstsein zu haben und sich solcher Methoden nicht zu schämen, sondern, im Gegenteil auf sie stolz zu sein.
Neu oder gar originell sind seine Taktiken allerdings nicht. Sie wirken, als stammten sie aus den Handbüchern von KGB und Stasi, Kapitel Zersetzung.
Nicht erstaunlich ist auch, dass bislang offenbar kaum jemand, insbesondere von den großen Medien auf der Seite von Peters nachgeschaut hat, womit er sich denn beschäftigt und brüstet.
Verschwiegen wird auch eine kriminelle Episode in Peters Vergangenheit: 2016 griff er als Clown verkleidet die heutige AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch auf einer parteiinternen Veranstaltung an und warf ihr mit voller Wucht eine Torte ins Gesicht. Seitdem muss von Storch auf Polizeischutz zurückgreifen.
Aber während die großen Medien kritische Journalisten stets mit Zusätzen wie „umstritten“ oder dergleichen „framen“, verschweigen alle, die ich auf die Schnelle überprüfen konnte, den Hinweis auf den Hintergrund von Peters.
Was auch logisch ist. Denn kritische Informationen über ihn würde die Correctiv-Aktion in Misskredit bringen. Und damit dem Narrativ widersprechen und dem großen Ziel, auf Biegen und Brechen die Opposition zu diffamieren. Darum kann sich Peters mit seiner erstaunlichen Offenheit so sicher fühlen.
PS – Correctiv liest offenbar bei mir mit. Ein Leser schrieb in den Kommentaren: Mittlerweile wurde die Seite angepasst/korrigiert/umgeschrieben. Jetzt (seit 18:41 Uhr) heißt es: „Ich arbeite mittlerweile als investigativer Journalist bei Correctiv, dem größten gemeinwohlorientieren Medienhaus in Deutschland. Davor habe ich Aktionen entwickelt, mit denen ich in das politische und ökonomische Geschehen intervenierte.“
Die Historie der Änderungen findet man hier:
https://web.archive.org/web/20240000000000*/https://www.jeanpeters.de/tactical-media/