Noch gestern waren sie die Guten und haben die Welt vor dem Hitzetod gerettet.
Heute sind sie die Bösen.(obwohl sich mein Mitleid in Grenzen hält,die E-Autofanatiker sind sowieso nicht ganz dicht)
Die gute Nachricht zuerst: Der Klassenkampf lebt. Die schlechte: Er ist dümmer geworden.
Da stehen also in Rom siebzehn Teslas in Flammen – und niemand ruft «Stoppt den Wahnsinn!», sondern viele: «Gut so!»

Verkehrte Welt? Ach was.
Es ist die logische Fortsetzung eines Selbsthasses, der so links ist, dass er am rechten Rand wieder rauskommt. Denn wer Teslas anzündet, zündet nicht einfach Autos an. Er zündet das Ideal seiner eigenen Blase an: die Hybris, dass alles besser wird, wenn man nur fest genug an die grüne Erlösung glaubt.
Und warum? Weil ein Tesla nicht mehr für CO2-Erlösung steht, sondern für Elon Musk. Und Musk hat es gewagt, das Internet nicht länger von Kalifornien aus moralisch filtern zu lassen. Und jetzt will er – ausgerechnet mit Donald Trump – den Staat effizienter machen, die Bürokratie entrümpeln.
Das ist natürlich inakzeptabel. Denn nichts triggert die Tugendwächter mehr als jemand, der reich, erfolgreich und unberechenbar ist – und dabei an den Pfründen sägt, von denen ganze Milieus seit Jahrzehnten leben.
Und jetzt wird es absurd: Die Leute, die sich früher einen Tesla gekauft haben, um zu zeigen, dass sie die Guten sind – die fahren heute mit einem mulmigen Gefühl in die Stadt. Man könnte sie ja für Kapitalisten halten. Oder schlimmer noch: für einen Musk-Versteher. Dabei wollten sie doch bloss CO2 sparen – und sich dabei ein bisschen besser fühlen als der Rest.
Die Tragik: Genau diese Leute kriegen jetzt die Quittung. Fürs Besserfühlen. Fürs Missionieren. Fürs Grinsen über Diesel-Fahrer. Sie haben sich ihre moralische Überlegenheit mit 80.000 Franken erkauft – und merken jetzt: Sie stehen auf einmal selbst auf der Abschussliste.
Was bleibt vom grossen Versprechen der elektrischen Zukunft? Ein paar verkohlte Autowracks und ein Haufen moralischer Kurzschlüsse. Die Strasse ist radikalisiert, sie duldet keinen Grauton mehr. Entweder du bist 100 Prozent auf Linie – oder du wirst markiert, beschmiert, abgefackelt.
Quelle: Weltwoche