Klimaschutz: Katastrophenabwehr oder Totalitarismus?
Von Amos Zweig.
Die Diskussion über den Klimawandel wird alles andere als sachlich geführt. Die Gemüter sind sehr erhitzt, denn schließlich geht es ja um katastrophale Prognosen. Weltweite Ernteausfälle, Dürren, Stürme, Fluten, Aussterben wichtiger Spezies, globale Kriege um Ressourcen und so weiter. Weitherum herrscht die Meinung, dass 1.) der Klimawandel katastrophale Folgen haben wird, 2.) der Mensch diesen durch den CO2-Ausstoß verursacht, und 3.) die Menschen darum aufhören müssen, so viel CO2 zu produzieren. Da alle diese Aussagen als bombensichere, wissenschaftlich erwiesene Tatsachen gesehen werden, ist es auch nicht verwunderlich, dass jeder, der diese Aussagen infrage stellt, automatisch in einem sehr fragwürdigen Licht gesehen wird.
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Genau dies will ich aber in diesem Artikel nun tun. Ich will ein paar kritische Fragen stellen, um einerseits die Absolutheit der heute gängigen Meinung etwas aufzuweichen, und andererseits auf die Gefahr staatlicher Kontrolle aufmerksam zu machen, die heute viel zu wenig Beachtung kriegt.
Das Geschäft mit Katastrophen ist schon ein altes. In den 1970er Jahren zum Beispiel war sich die Mehrheit der relevanten Wissenschaftler einig, dass demnächst die nächste Eiszeit beginnen wird. Die Schlagzeilen klangen fast genau wie heute, bloß behaupteten sie alle, dass der globale Kälteeinbruch zu all den Schrecken führen wird.
Das Waldsterben in den 80er Jahren ist ebenfalls ein gutes Beispiel einer sehr emotional geführten Debatte über ein Umweltthema. Auch die Pandemien, die immer mal wieder „ausbrechen“, sind ein gutes Beispiel des Geschäfts mit Katastrophen. SARS, Vogelgrippe, Schweinegrippe, und so weiter. An SARS starben 2002 weltweit gerade mal 744 Menschen, und trotzdem verschlingt das deshalb gegründete ECDC weiterhin jährlich über 50 Millionen Euro. Auch die Schweine- und die Vogelgrippe hatten vor allem den Effekt, dass Roche Pharma doch noch etwas mit Tamiflu verdienen konnte.
Nachher ist es vielleicht schon zu spät
Es ist mir bewusst, dass dieses Argument sehr heikel ist. Es gibt durchaus auch immer wieder reale Katastrophen wie zum Beispiel Seveso, Bhopal, Tschernobyl, Fukushima, und diverse Öl-Katastrophen. Dort wäre es besser gewesen, man hätte früher gehandelt oder besser aufgepasst. Und wer weiß, vielleicht wäre der deutsche Wald ohne Eingreifen der Regierung ja wirklich abgestorben. Auch die Reaktion auf das Ozonloch hat schließlich dazu geführt, dass dieses sich momentan wieder am Schließen ist. Und vermutlich sind die Luftfilter, die seit 1983 in deutschen Verbrennungsanlagen montiert werden müssen, auch eine gute Sache.
Vielleicht wäre ja, ohne rasche globale Aktion, auch eine der oben erwähnten „Pandemien“ zu einer großen Katastrophe geworden. Das ist genau das Problem mit den Katastrophen, man kann sich nie sicher sein. Tritt die Katastrophe ein, dann weiß man es zwar, es ist aber zu spät. Und wenn die Katastrophe ausbleibt, dann kann man nie sicher sagen, ob die ganzen abwehrenden Maßnahmen übertrieben waren oder ob sie eben gerade zum Ausbleiben der Katastrophe geführt haben. Erschwerend kommt weiter hinzu, dass es bei Katastrophen immer schnell gehen muss. Man muss jetzt sofort reagieren, denn nachher ist es vielleicht schon zu spät.
Darum ist das Thema ja genauso schwierig. Einerseits ist das Verhindern von Umweltkatastrophen eine legitime Aufgabe des Staates. Aber gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen der Katastrophenabwehr geradezu ideal für Lobbying, Korruption und Vetternwirtschaft. Es muss schnell gehen, enorm komplexe Systeme sind betroffen, und am Ende kann man nicht wirklich sagen, was jetzt genau notwendig war und was nicht. Viel bessere Bedingungen, um für sich und seine Interessensgenossen ein paar Millionen Steuergelder abzuzweigen, sind außerhalb von Krieg kaum vorstellbar.
Halten wir also fest: Es gibt reale Katastrophen, wo der Staat dringend in die Wirtschaft eingreifen muss, es gibt aber auch das Geschäft mit fabrizierten Katastrophen, die als fadenscheinige Begründung für präferenzielle Gesetze dienen, sodass Wenige auf Kosten der Steuerzahler einen Haufen Geld verdienen. In welche Kategorie fällt nun die globale Erwärmung? Und zu wie viel Prozent?
Schwankungen, auch ohne den Menschen
Das Max Plank Institut hat in einer übersichtlichen Auflistung folgende Einflussfaktoren fürs Klima summiert: Sonneneinstrahlung, Strahlungshaushalt der Erde (Absorption, Reflexion, Emission), Wolken, Vulkanismus, Meeresströmungen, Winde, Wechselwirkungen zwischen Luft, Eis, Ozean, Süßwasser, Land, Fauna, und Flora sowie menschliche Eingriffe. Der oft zitierte Treibhauseffekt kommt durch die Gaszusammensetzung der Luft zustande. Er wird also von allen eben erwähnten Luftinteraktionen beeinflusst. Alle diese Faktoren spielen zusammen und beeinflussen einerseits die globale Durchschnittstemperatur, aber auch – für Menschen fast noch wichtiger – die lokalen klimatischen Begebenheiten. Der Golfstrom zum Beispiel erhöht die Temperatur in Europa um 5 bis 10°C. Ohne ihn wäre es in Europa deutlich kälter, sogar wenn die Erde durchschnittlich wärmer wäre.
Die Durchschnittstemperatur der Erde schwankt auch ohne menschliches Zutun schon ganz ordentlich. Vor 50 Millionen Jahren war sie über 12°C höher als heute. Als der Mensch sich vor circa 6 Millionen Jahren von dem gemeinsamen Vorfahren mit den Schimpansen abspaltete, war sie circa 3°C höher. Vor circa 2,6 Millionen Jahren begann die letzte Eiszeit, während der es mehrmals 5 bis 10°C kälter war als heute.
Mit dem Meeresspiegel verhält es sich noch viel dramatischer. Laut Wikipedia lag der Meeresspiegel vor circa 22.000 Jahren bis zu 130 Meter tiefer als heute! Bis vor 11.000 Jahren war die Beringstraße noch eine Landbrücke zwischen Asien und Alaska. Seither ist der Meeresspiegel um 60 Meter angestiegen. Die höchsten historischen Meeresspiegel werden auf 170 bis 270 Meter über dem heutigen Niveau geschätzt. Faktoren, die den Meeresspiegel beeinflussen, sind gemäß Wikipedia: die Größe der Eiskappen, Thermische Ausdehnung der Wasserkörper, Tektonische Änderungen des Ozeanbeckenvolumens, relatives Absinken oder Anheben von Landmassen, und Sedimentierung.
Wir halten fest: die Erde hat auch ohne menschliches Zutun bereits Temperaturschwankungen von ±10°C und Meeresspiegelschwankungen von ±130 m erlebt. Das heißt nicht, dass menschliche Eingriffe keine Mitverantwortung für die jüngste Erderwärmung haben, aber man kann sicher nicht ohne weiteres sagen, dass sie voll dafür verantwortlich sind.
Muss Klimaveränderung negativ sein?
Aber angenommen, wir akzeptieren einfach mal, um das Argument zu prüfen, dass 100 Prozent des jüngsten Klimawandels durch menschengemachtes Treibhausgas verursacht werden. Dann bliebe immer noch die Frage, ob die Klimaveränderung denn netto negativ ist. Wie viel Land wird dadurch für Menschen unbewohnbar und wieviel unbewohnbares Land wird dadurch bewohnbar? Wir sehen also, dass der heutigen Katastrophenstimmung noch eine zweite Annahme zugrunde liegt, nämlich die, dass die Erderwärmung überwiegend und extrem negative Folgen haben wird.
Aber angenommen, um des Arguments willen, wir akzeptieren auch diese Annahme. Dann stellt sich natürlich sofort die Frage: Wäre es denn nicht besser, wenn die Erde kälter würde? Und wenn ja, wie viel kälter wäre denn optimal? Aber, wie wir bereits hier gesehen haben, war der Prospekt einer Erdabkühlung 1970 genauso beängstigend, wie der Prospekt einer Erderwärmung es heute ist. Die Annahme ist also, dass das jetzige Klima genau perfekt ist, und dass alle Abweichungen davon katastrophal wären. Diese These scheint mir zwar sehr unwahrscheinlich, aber, um das Argument zu testen, können wir auch sie einmal annehmen.
Falls die heutige Durchschnittstemperatur tatsächlich optimal wäre, dann müssten wir irgendwie dafür sorgen, dass stets gleich viel Energie von der Erde abgestrahlt wird wie von der Sonne eingestrahlt wird. Treibhausgase „reflektieren“ einen Teil der von der Erde abgestrahlten langwelligen Wärmestrahlung zurück zur Erde und erhöhen somit die Erdtemperatur. Das heißt, entweder brauchen wir weniger Treibhausgase in der Atmosphäre, oder wir müssen dafür sorgen, dass mehr Sonnenlicht von der Atmosphäre weg reflektiert wird, bevor es überhaupt auf der Erdoberfläche auftrifft. Wolken, Aerosole, und Partikel in der Atmosphäre tun dies besonders effektiv.
Das Marine-Cloud-Brightening-Projekt zum Beispiel würde diesen Effekt nutzen. Forscher beschreiben, wie man Meereswasser in die Atmosphäre schleudern könnte, um Wolken zu generieren, die mehr Sonnenlicht reflektieren und dadurch die durchschnittliche Erdtemperatur senken. Natürlich ist es eine große Frage, ob es ethisch vertretbar und/oder pragmatisch ist, das Klima so direkt zu beeinflussen. Aber gemäß dem Argument, dass wir am Anfang dieses Abschnitts akzeptiert haben, tun wir dies mit unseren Treibhausgasen ja sowieso schon längst, bloß bisher unabsichtlich.
CO2-Verbrauch einer Klimakonferenz
Wir halten fest: Sogar wenn man die Annahme akzeptiert, dass 100 Prozent der jüngsten Erderwärmung durch menschengemachtes CO2 verursacht wird, und auch, dass das heutige Klima genau optimal ist, ist trotzdem noch nicht automatisch klar, dass CO2 sparen die beste Lösung des Problems ist.
Aber sogar wenn wir akzeptieren, dass CO2 sparen der einzige objektiv sinnvolle und dringend notwendige Weg ist, das Klima zu retten, bleibt immer noch die Frage, wo und wie man denn nun am besten CO2 sparen sollte. Man hört ständig davon, wie schlecht das Autofahren und das Fliegen ist, und dass man dies höher besteuern und strenger regulieren sollte. Außerdem sollten die Leute nur saisonales Gemüse essen, ihren Abfall trennen, und keine Kinder mehr kriegen. Andererseits sollen dann Elektroautos, Züge, und erneuerbare Energiequellen subventioniert werden. Aber stimmt das denn wirklich? Sind die individuellen Entscheidungen der Bürger wirklich das Hauptproblem, wo man heutzutage ansetzen muss, um CO2 zu sparen? Das würde ja heißen, dass man alle anderen, weniger dringenden CO2-Quellen bereits so weit wie möglich optimiert hat. Dies ist aber absolut nicht der Fall!
Zum Beispiel hat Google im August 2019 eine Klimakonferenz in Palermo, Sizilien organisiert. Die Teilnehmer, alles superreiche Politiker, Hollywoodstars, oder Tech-Giganten, reisten dabei mit 114 Privatjets und mehreren Super-Yachten an. Dabei hätte man, wie viele Firmen dies oft tun, die ganze Konferenz auch einfach per Skype durchführen können. Ein Privatjet vom Typ Gulfstream V, wie ihn zum Beispiel Elton John zum Anreisen benutzte, verbraucht circa 1.430 Gramm Benzin pro Kilometer (siehe PDF „Berechnungen“ hier). Zum Vergleich, eine Boeing 747-400 verbraucht bei einem Langstreckenflug circa 10.700 g/km. Bei einer Maximalbelegung von 416 Personen ergibt das dann circa 26g/km/pers. Das heißt, ganz grob hätten anstelle der 114 Privatjets 6.300 Menschen in die Ferien fliegen können. Und das ist es doch, was diese Klimakonferenzen sind. Ferien und PR-Aktionen für superreiche Klima-Wichtigtuer. Denn wollten sie tatsächlich CO2 sparen, hätten sie ihre Konferenz per Skype gemacht. Oder wären mit einem Linienflug gereist. Oder hätten ihre Konferenz in einem Hotel neben dem JFK Flughafen abgehalten. Dort ist es aber nicht ganz so schön wie in Palermo …
Krieg als dümmste CO2-Quelle
Und dann gibt es da noch einen anderen unnötigen CO2-Produzenten, der selten Beachtung kriegt: Krieg. LKWs, Panzer, Flugzeuge, Hubschrauber, Flugzeugträger, Zerstörer und U-Boote verbrauchen alle gigantische Mengen von Energie. Während ein durchschnittliches Auto 60 Gramm Benzin pro Kilometer verbraucht, verbraucht ein militärisches Fahrzeug vom Typ HMMWV circa 140 g/km, und ein Leo-2 Panzer 1.640 g/km (siehe PDF „Berechnungen“ hier). Eine Boeing 747-400 verbraucht wie gesagt circa 26 g/km/pers. Ein Kampfflieger vom Typ F-16 verbraucht circa 2.680 g/km. Dabei führt 1 Gramm verbrannter Kraftstoff jeweils zu circa 3,16 Gramm CO2.
Hier ein Beispiel zur Unsinnigkeit von Krieg aus CO2-Sicht: Allein der Benzinverbrauch der zwei B-2 Bomber, die im Januar 2017 benutzt wurden, um in einer einzelnen Mission 80 mutmaßliche ISIS-Kämpfer zu töten, belief sich auf circa 1.000 Tonnen CO2. Dafür hätten 370 Deutsche 1 Jahr lang Auto fahren können (siehe PDF „Berechnungen“ hier). Nur vom Benzin der zwei Bomber alleine. Dabei wurden weder die 15 beteiligten Tankflugzeuge, noch der Aufbau oder die Instandhaltung der Militärbasis oder der Bomber oder sonst irgendetwas berücksichtigt.
Aber der Benzinverbrauch, das ist ja erst der Transport. Außer bei Kernwaffen beziehen nämlich alle Raketen, Bomben, Granaten, Munition, und Sprengstoffe ihre Explosionsenergie auch durch Verbrennungsprozesse, produzieren also auch CO2. Und alles, was irgendwo zerstört wird, muss danach mit Maschinen geräumt und anschließend wieder neu aufgebaut werden. Menschen, die verletzt werden, müssen in Spitälern operiert oder sonst gesund gepflegt werden. Man produziert also CO2, um Zeug zu zerstören, dessen Aufbau bereits CO2 gekostet hat, und das dann wieder geräumt und noch einmal aufgebaut werden muss. Das ist gleich dreifach doof.
Auch unnötige Bürokratie erzeugt CO2
Aber es ist nicht nur Krieg, wo der Staat viel absolut erlässliches CO2 erzeugt. Da gibt es zum Beispiel noch die ganze unnötige Bürokratie. Für jede unnötige Regierungsinstanz müssen auch Gebäude gebaut, beleuchtet, und geheizt werden. Die Angestellten sind dann ständig am Telefon oder am PC und senden Anfragen an andere Instanzen oder Firmen und zwingen diese so, mehr Aufwand zu betreiben, um die gleiche Dienstleistung zu erbringen. Berge von unnötigen Formularen müssen ausgefüllt, hin und her geschickt, gestempelt, gescannt, ausgedruckt und abgelegt werden. Je ineffizienter der Produktionsprozess, umso mehr Energie wird verbraucht, um den gleichen Lebensstandard zu erreichen.
Und dann gibt es auch noch die ganze Überwachung und elektronische Datenerfassung. Mittlerweile sehe ich an jedem Bahnhof und in jedem Zug und Bus überall Kameras. Und all diese Daten müssen auch irgendwo prozessiert und abgespeichert werden. Und bringen sie wirklich mehr Sicherheit, oder vor allem mehr Überwachung der Bürger? Aber man hört nie den Ruf: Der Staat soll endlich schlanker werden, um CO2 zu sparen. Oder: Unnötige Gesetze sollen abgeschafft werden, um die Produktion effizienter zu machen und so CO2 zu sparen. Man hört immer nur: Die Leute sollen auf xyz verzichten.
Also: Sogar wenn man akzeptiert, dass wir CO2 sparen müssen, gibt es noch viele Punkte, an denen man zuerst ansetzen sollte, bevor Otto Normalverbraucher auf alles verzichten muss.
Immer gegen die persönliche Freiheit
Fassen wir also zusammen: Wie wir gesehen haben, muss man viele Annahmen akzeptieren, bis man zur heute gängigen Meinung kommt. Man muss insbesondere überzeugt sein, dass der menschengemachte Treibhauseffekt die Hauptursache für die momentan beobachtbare Erderwärmung ist, und dass diese Erwärmung katastrophale Folgen für große Teile der Menschheit haben wird. Und sogar wenn man dies glaubt, ist noch lange nicht klar, dass CO2 Sparen die sinnvollste Art ist, damit umzugehen. Man könnte Wolken erzeugen oder mit Flugzeugen Partikel in der Atmosphäre verteilen, um Sonnenlicht zu reflektieren. Gemäß Nature könnte man die Partikel-Lösung für circa 10 Milliarden Dollar jährlich umsetzen. Ein Klacks also, gegeben, dass Deutschland alleine gerade entschieden hat, 54 Milliarden für die Reduktion von CO2 auszugeben.
Wieso werden diese Lösungen also nicht viel breiter diskutiert und untersucht? Wo man sie doch vergleichsweise einfach und günstig implementieren könnte. So, wie ich das Ganze eben sehe, geht es nicht wirklich um den Klimaschutz, und es geht auch nicht wirklich ums CO2. Denn was alle heute diskutierten Lösungen gemeinsam haben, ist, dass sie immer gegen die persönliche Freiheit der Bürger gehen. Wenn es wirklich ums Klima ginge, würde man objektiv die beste und effektivste Lösung suchen. Man würde ernsthaft versuchen, CO2 zu sparen. Solche Eskapaden wie die Google Konferenz mit 114 Privatjets würde es nicht geben. Genauso würde man alle Flüge für Staatsangestellte streichen, und ihnen beibringen, wie man Skype benutzt. Man würde aufhören, Länder im Nahen Osten zu bombardieren, unkritische Regierungsdienste streichen und so weiter. Aber das tut man nicht. Im Gegenteil, man baut die Bürokratie immer weiter aus. Der einzige Ort, wo man CO2 sparen will, ist dort, wo es die persönliche Freiheit der Bürger reduziert.
Also geht es nicht wirklich ums Klima oder zumindest nicht nur. Ich sehe in diesem ganzen Klima-Aktivismus einen starken antikapitalistischen, anti-freiheitlichen Unterton. „Man kann die Menschen nicht frei entscheiden lassen, denn sonst zerstören sie den Planeten.“ Also muss man sie kontrollieren und bevormunden. Dies ist ein von Grund auf autoritäres Weltbild, und es wird zu einer autoritären Gesellschaftsstruktur führen, wenn wir es nicht wieder unter Kontrolle kriegen.
Hölle ohne Ausweg
Seit vielen Jahren steht die persönliche Freiheit unter Angriff. Stets gibt es einen Grund, sie etwas zu reduzieren, aber wenn der Grund dann längst wieder verschwunden ist, wird die Reduktion nicht rückgängig gemacht. Die temporäre Maßnahme bleibt für immer. Durch diese langsame, aber stetige Reduktion der persönlichen Freiheit nähern wir uns Schritt für Schritt einer totalitären Struktur. Ob dies dann am Ende eine Konzern-Oligarchie oder eine politische Diktatur ist, ist für die breite Bevölkerung nebensächlich
Ich bestreite überhaupt nicht, dass es den Treibhauseffekt gibt, oder dass die Erde sich in den letzten Jahren erwärmt hat. Was ich mit diesem Artikel bezwecken will ist 1.) zu hinterfragen, ob dies wirklich so eine große Katastrophe ist, und 2.) auf die Gefahr der Reduktion von persönlicher Freiheit aufmerksam zu machen. Ich empfinde das permanente, langsame Abrutschen in Richtung eines totalitären Systems als die viel gravierendere Gefahr als ein Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur, sei dieser nun menschengemacht oder nicht. Denn Naturkatastrophen können wir mit vereinten Kräften und moderner Technologie beikommen, aber eine totalitäre Diktatur, das ist eine Hölle ohne Ausweg.
Wie ich gerade realisiert habe, ist diese Diskussion ein absolut archetypisches Drama! Wüste oder Diktatur. Die zwei fundamentalen Grundängste der Menschheit. Die Natur wird uns feindlich und erhält uns nicht mehr am Leben. Die Gesellschaft wird uns feindlich und verunmöglicht uns das Leben. Ich bin mir bewusst, dass ich eine Prädisposition in Richtung der Angst vor Diktatur habe, und ich wollte in diesem Artikel die Gefahr der Diktatur herausarbeiten, da ich das Gefühl habe, dass sich viele Leute heutzutage dieser Gefahr zu wenig bewusst sind.
Aber fairerweise muss man sagen, dass beide Ängste gleichberechtigt und gleich valide sind. Es sind die zwei ewigen Ängste der Menschheit. Bereits im Alten Testament werden die Hungersnot und die Tyrannei in Ägypten als Beispiele angeführt. Als ich dies realisierte, kam bei mir gleichzeitig auch die Hoffnung auf, dass wir es schaffen werden, beide Gefahren zu umschiffen. Der Held ist die Rettung, sowohl vor der feindlichen Natur, als auch vor der feindlichen Gesellschaft. In der einen Geschichte bezwingt der Held den Drachen, in einer anderen bezwingt er einen tyrannischen König. Und so, wenn wir alle an uns selber arbeiten, um ein bisschen besser, ein bisschen mehr wie ein Held zu sein, dann können wir es schaffen, beide Gefahren abzuwenden und auf dem rechten Weg zu bleiben.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf amoszweig.com.
Quelle:https://www.achgut.com/artikel/klimaschutz_katastrophenabwehr_oder_totalitarismus