Weltwoche
Die US-Armee ist gezwungen, ihre Militärbasis im Niger unter chaotischen Umständen zu räumen. Die Biden-Administration hat dem entsprechenden Antrag der Militär-Regierung Nigers zugestimmt, berichtet das Onlineportal Telepolis. Gewertet wird dies als Rückschlag für die US-Militär-Präsenz in Westafrika.
Der Artikel beschreibt, wie logistische Fehleinschätzungen und politische Fehlkalkulationen zu einer überstürzten Evakuierung geführt haben. Mit dem Fazit, dass die Glaubwürdigkeit der USA in der Region leiden könnte.
Die Entscheidung zum Truppenabzug sei auf höchster Ebene getroffen worden, schreibt Telepolis. Mehrere Sicherheitsvorfälle und die zunehmende Bedrohung durch lokale militante Gruppen haben die Operationen gefährdet. Trotz der Investitionen in Milliardenhöhe hinterlasse der überstürzte Rückzug der US-Truppen eine schlecht gesicherte Infrastruktur und zahlreiche ungelöste Fragen für die Sicherheitslage in der Region. Von einem «Multi-Milliarden-Dollar-Flop» ist die Rede.
Die US-Regierung hat offiziell noch keinen Kommentar dazu abgegeben. Interne Quellen sprechen von einer «Neubewertung» der amerikanischen Militärstrategie in Afrika.
Die Glaubwürdigkeit der USA und seiner Verbündeten leidet schon seit langem. Sie sollten sich um die Sicherheit in ihre unmittelbaren Umgebung kümmern und sich aus Gegenden 1000 km entfernt von den eigenen Grenzen raushalten. Konflikte in solchen Regionen sollten ein Thema für die UNO sein.