Und schmutzig ist er auch noch …Aber nicht für Eintagsfliegen!
Erste Betriebe stoppen Produktion
Deutschland im Strompreis-Schock: Der Börsenpreis geht wegen akuter Produktions-Probleme durch die Decke und beträgt aktuell 936 Euro pro Megawattstunde. Rekord!
Grund ist die sogenannte Dunkelflaute – kaum Wind, dicke Wolken, Nebel und zu wenig Erzeugungskapazität, die nicht vom Wetter abhängig ist. Denn: Im Frühjahr 2024 hatte die Bundesregierung mehr als vier Gigawatt Braun- und Steinkohlekraftwerke stilllegen lassen, 2023 bereits die letzten AKW.
Heißt: Das Angebot wird politisch verknappt. Wenn dann auch noch der Ökostrom fehlt, wird es richtig eng – und teuer!
Folge: Stadtwerke, Stromhändler und Industriebetriebe, die jetzt am Spotmarkt der Energiebörse kurzfristig Megawattstunden bestellen müssen, zahlen Schock-Preise.
Firmen-Chef: „Solche Tage sind für uns finanziell ,blutrot‘ …“
► Erste Betriebe müssen jetzt die Produktion drosseln – das Elektrostahlwerk der sächsischen Firma Feralpi in Riesa stoppte seine Produktion sogar komplett! Ein weiteres Beispiel ist die Anke GmbH, als Metall-Betrieb seit 1896 in Essen tätig. Geschäftsführer Tobias Wesselow lässt die Öfen während der Preis-Spitzen abkühlen.
„Die derzeitigen Strompreise sind unerträglich hoch und haben teilweise auf die Stunde hin gesehen den Faktor 10 im Vergleich zu normalen Preisen erreicht. Solche Tage sind für uns finanziell ,blutrot‘“, so Wesselow zu BILD.
„Viele Unternehmen, die an der Börse ihren Strom beziehen, schränken ihre Fertigung heute ebenfalls ein – volkswirtschaftlich eine Katastrophe, betriebswirtschaftlich auch.“
▶︎ Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), zu BILD: „Es ist zum Verzweifeln. Unsere Unternehmen und unser Land können sich keine Schönwetter-Produktion leisten.
Dazu kommt Abhängigkeit vom Ausland
Insgesamt wurden im Inland rund 60 % aus fossilen Energieträgern produziert – fast ein Viertel des Bedarfs musste durch Importe gedeckt werden!
Energie-Ökonom Prof. Manuel Frondel zu BILD: „Die aktuelle Lage ist ein Vorgeschmack darauf, was passiert, wenn wir weiterhin Energiequellen abschalten, aber keinen Ersatz schaffen.“
Für Eintagsfliegen ist das natürlich zu hoch, die können ja auch nicht länger als über eine Tag denken.