Mal angenommen, es erginge ein bundesweiter Aufruf, einen Parteitag der Grünen oder der SPD zu stören, ja zu verhindern. Die „Junge Freiheit“, die Idenditären, andere rechts-konservative Gruppen schlössen sich ihm an und würden die Anreise zum Tagungsort generalstabsmässig organisieren.
Die Presse würde wie ein Rudel räudiger Runde über das rechte Pack herfallen, die Staatsmacht mit ganzer Härte gegen die Rechtsbrecher vorgehen.
Doch einen solchen Aufruf gab es nie und es wird ihn auch nie geben. Denn die Rechte hält sich an demokratische Regeln.
Anders als die Linke. Rund 10 000 Chaoten haben das 29 000-Einwohner-Städtchen Riesa überfallen, in dem die AfD ihren Parteitag abhält. Dazu gehören nicht nur schwarz vermummte Antifanten, sondern auch die Gewerkschaft ver.di, die Ratschläge und Mitfahrgelegenheiten anbot.
Sie machen sich gleich auf mehrere Weise strafbar, denn Parteien haben nicht nur das Recht, Parteitage durchzuführen, sondern sogar die Pflicht.
Aber woran erinnert die Randale nur? Ach ja, an die späten 20er, frühen 30er Jahre. Damals war es der Job der SA, Veranstaltungen des politischen Gegners zu stören, ja zu verhindern.
Mit einem Unterschied: Der braune Mob behauptete nicht, die Demokratie zu verteidigen.