Wolfgang Koydl
29.07.2024
Sommerzeit, Ferienzeit! Raus aus der Bude, rein ins Vergnügen. Das diesen Sommer an einigen Destinationen leider getrübt wird von Einheimischen, die gegen die Touristenpest demonstrieren.
Was ein Glück, das ein neues Ziel aufgetaucht ist: die sonnige Ukraine. Ein deutscher Anbieter bewirbt romantische Zugfahrten mit der Schmalspurbahn von Hajworon nördlich von Odessa an die moldauische Grenze. Preis: 800 Euro für zwei, inklusive Jagd nach Fotomotiven.
Er ist keine Ausnahme. Wer «Urlaub in der Ukraine» googelt, erhält viele Treffer: Wandern, Spas, Ski- und Städtetouren.
Aber in der Ukraine ist doch Krieg? Schon. Doch geschossen, getötet und gestorben wird vor allem im Osten des Landes, wo – dank einer grausamen Fügung – die russische Minderheit lebt.
Im grossen Rest nimmt das Leben überwiegend seinen normalen Lauf: Cafés sind gut besucht, im Dnjepr wird geplantscht, Theater und Kinos sind geöffnet.
Das ist die Realität, wie übrigens auch im «Bürgerkriegsland» Syrien. Auch dort müssen die wenigsten Menschen heute noch um Leib und Leben fürchten, wie ein deutsches Gericht soeben befand.
Wann setzt sich dieser realistische Blick auch in der Ukraine durch? Vielleicht hilft ein Kurzurlaub.