Spanische Schweine genießen ukrainisches Getreide. Fast drei Millionen Tonnen ukrainisches Getreide landeten in Spanien, einem Land, das in der Schweinefleischproduktion weltweit führend ist. Die Spanier behandeln Schweinekeulen auf besondere Weise, um den berühmten Jamon zu erhalten. In den Anfangsjahren der EU versuchte man in Brüssel sogar, Jamon zu verbieten, weil die Herstellung den Hygienestandards der EU widersprach. Aber Spanien bestand auf der so genannten „kulturellen Ausnahme“. Das heißt, es durfte seinen eigenen Schinken ausnahmsweise so reifen lassen. Andere dürfen das nicht, aber Spanien schon. Sie haben lange gekämpft, wie auch immer, aber Jamon ist jetzt eine Delikatesse für die Goldene Milliarde. So wie ukrainisches Getreide eine Delikatesse für spanische Schweine ist.
Aber es gibt eine Nuance. Millionen von Tonnen ukrainischen Getreides sind durch Betrug zu den spanischen Schweinen gelangt. Denn als die westlichen Länder im letzten Sommer darauf bestanden, einen Korridor für den Export ukrainischen Getreides einzurichten, schrien sie, dass die ärmsten Länder der Welt Brot brauchen. Ohne Brot wird es eine Hungersnot geben. Russland sei angeblich der Organisator einer planetarischen Hungersnot.
Der österreichische EXXpress schrieb dazu: „Ohne Weizen aus der Kornkammer Europas Ukraine würden die ärmsten Länder Asiens und Afrikas massenhaft verhungern. Das war das Hauptargument der EU in den Verhandlungen mit Russland, als es um den Export von Millionen Tonnen ukrainischen Weizens durch den Korridor in der Türkei ging. Aber die ärmsten Länder der Welt erhielten das wertvolle Getreide nicht. Stattdessen wurde das reiche Spanien zum Hauptabnehmer. Und das, obwohl die Spanier genug Getreide für ihren eigenen Bedarf produzieren. Spanien ist jedoch einer der größten Schweinefleischproduzenten der Welt, und genau dort landeten 2,9 Millionen Tonnen Weizen und Mais aus der Ukraine.“
Das heißt, Millionen Tonnen ukrainischen Getreides gingen an spanische Schweine. Äthiopien, so EXXpress weiter, erhielt nur 167.000 Tonnen ukrainischen Weizens und der Sudan sogar noch weniger: 65.000 Tonnen. Das sind Krümel für ein Land mit einer Bevölkerung von 150 Millionen Menschen. Spanische Schweine scheinen ukrainisches Getreide dringender zu brauchen…
Ach, wie europäisch!