Kürzlich wurde auf dieser Plattform in einem Blog erwähnt, dass das Wort "cisgender" offiziell Aufnahme in den Oxford English Dictionary fand. Es wurde auch ausführlich auf die Bedeutung dieses Wortes eingegangen, daher erspare ich mir hier eine Wiederholung. Wenngleich eine Erklärung absolut notwendig ist, denn ein unbedarfter Mensch, der mit dieser Thematik nichts zu tun hat, wird damit überhaupt nichts anfangen können. Manche unverbesserliche Optimisten meinen, nein, träumen davon, dass sich das ändert, und "cisgender" bald so salonfähig sein wird wie z.B. der Begriff "Hetero". Naja...

Ich wurde mal gefragt, wieso ich mich selbst als "Transe" bezeichne, wo diese Bezeichnung doch eher als negativ besetztes Wort gilt. Dieser Meinung bin ich nicht. Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, von anderen als Transe bezeichnet zu werden. Transe ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Transgender. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, was daran verletzend oder abfällig sein soll.

Eher absurd sind hingegen die seltsamen Begriffe, mit denen in der queeren Community um sich geworfen wird. Ein Höhepunkt dieser lustigen Begriffsexplosion wurde im September des letzten Jahres erreicht. In Deutschland hatte man auf Facebook für sein Geschlecht plötzlich 60(!!) verschiedene Auswahlmöglichkeiten. Diese Begriffsliste wurde von Facebook Deutschland in Zusammenarbeit mit dem LSVB (Lesben und Schwulenverband Deutschland) erstellt. Auf dieser Liste befinden sich lustige Kreationen wie z.b. "gender variabel", "weder noch", "nicht binär", "weitere", "trans*" (würde gerne wissen, wie man das ausspricht: trans sternderl?), "Two Spirit drittes Geschlecht", "viertes Geschlecht" (!!), und, als Höhepunkt: "geschlechtslos"!

Leute, geht's noch? Wollen wir nicht akzeptiert und respektiert werden? Wie kann man von der Gesellschaft verlangen, uns ernst zu nehmen, wenn wir uns selbst derart lächerlich machen? Bei allem Verständnis für Verschiedenheiten im persönlichen Genderausdruck, aber hier wurde weit über das Ziel hinausgeschossen. Leider auch bezeichnend für viele Queer-Organisationen, die sich zwar anmaßen, für die betroffenen Menschen zu sprechen, diesen aber in Wirklichkeit beim Kampf um Akzeptanz und Toleranz mit solchen Aktionen einen Bärendienst erweisen. Es geht leider in die falsche Richtung. Leute, besinnt euch!

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Veronika Fischer

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fischundfleisch

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