Es gibt unter uns Transen einige wenige Glückliche, die eine Partnerin haben, welche unser Trans-Sein nicht nur akzeptiert, sondern es auch noch toll findet. Die uns unterstützt, bei unseren Aktivitäten dabei sein will, kurz, die mit uns diese Seite gemeinsam auslebt.

Nun stellt sich häufig die Frage, wie geh ich es an? Ist das Vertrauen da? Was könnten die Auswirkungen eines Outings sein? Diese Fragen muss man sich immer stellen, und dann abwägen. Wenn man sich seiner Sache sicher ist, dann kann man dazu übergehen, seine Partnerin damit zu belasten. Dieses Wort ist bewusst gewählt, weil wir können es noch so sehr schönreden, für die meisten Frauen ist es zunächst mal eine Belastung! Und daran sind wir oft selber schuld. Denn seien wir mal ehrlich, sobald unsere Angebetete einen Hauch von Akzeptanz erkennen lässt, fallen viele gleich mit der Tür ins Haus. Plötzlich meint man, zu Hause ständig im Fummel herumlaufen zu müssen, die Röcke werden immer kürzer, die Schuhe immer waghalsiger, und eh man sich versieht, will man(n) auch beim Sex nur mehr Dessous tragen. Man fällt ein weiteres Mal in die Pubertät, denn das Benehmen ähnelt eher dem einer aufmüpfigen 15-jährigen Göre, als dem einer eloquenten, selbstsicheren Trans-Frau. Mit dem Unterschied, dass diesmal nicht die Eltern mit uns zu kämpfen haben, sondern eben die Partnerin.

Wenn sich beide Protagonisten so auf der "Piste" kennen lernen, dann passt es. So passiert es aber nur in den seltensten Fällen. Im Regelfall kommt die Beichte erst, wenn die Beziehung schon ein gewisses Alter erreicht hat. Klar, dass dann viele Partnerinnen erstmal schlucken. Denn, liebe Trannies, stellt euch mal das ganze umgekehrt vor: eines Tages kommt eure Partnerin daher und stellt euch vor die Tatsache, dass sie eigentlich ein Mann sein möchte, und ab nun ihre maskuline Seite ausleben wird. Sie beginnt, Herrenanzüge zu tragen, klebt sich einen Bart auf und stopft sich zwei Socken in die Boxershorts, weil eine wäre ja zu wenig. Sie beginnt, sich ständig im Schritt zu kratzen, mit Vorlieb vor weiblichen Passanten. Zu Hause, vor dem Fernseher, wird nur mehr das Feinripp-Rudershirt getragen, und sie entwickelt die erstaunliche Begabung, nach einem Schluck Bier länger zu rülpsen, als man es selbst je geschafft hätte. Sie versehentlich mit ihrem weiblichen Vornamen anzusprechen, bedeutet zwei Tage Krieg.

Cool? Mitnichten. Aber genauso verhalten sich manche von uns, nur eben in der umgekehrten Geschlechterrolle. Deshalb, liebe Trannies, geht es langsam an. Habt Geduld mit euren Partnerinnen, wenn sie nicht sofort in Ekstase verfallen, angesichts eurer femininen Bedürfnisse und Gefühle. Lasst ihnen Zeit, beantwortet alle Fragen, die da kommen. Und drängt sie nicht dabei zu sein, wenn sie es nicht will. Gut Ding braucht Weile, wie man so schön sagt, dann stehen die Chancen nicht so schlecht, dass was daraus wird.

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:10

fischundfleisch

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