Transgender Day of visibility - oder Menschen wie du und ich.

Transgender sind keine Exoten, die ein seltsames Leben führen. Sie sind Menschen mit den gleichen Bedürfnissen, Sorgen und Gefühlen wie andere auch. Hier ein Beispiel:

Alles geht einfacher von der Hand, wenn die Seele glücklich ist. Ein gutes Lebensgefühl und positive Vibes lassen so manche Schreckensnachricht erträglicher erscheinen. Und der Alltag verliert ebenfalls viel von seiner Tristesse. Solange keine klinische Depression oder ähnliches vorliegt, können diese positiven Vibes erlernt werden. Mir haben mein Coming Out und meine Transition geholfen. Sie haben dazu geführt, meinen Alltag bewusster zu gestalten.

Und das beginnt bereits am Morgen. Denn die zwei Stunden, die meine morgendliche Routine nun dauert, besteht nicht nur daraus, mir Kleister ins Gesicht zu klatschen. Oder mich einem Diktat zu unterwerfen. Wessen auch immer. Daher nun ein kleiner Einblick in meinen morgendlichen Alltag. Wen es nicht interessiert, der möge sich bitte nun woanders nach Zeitvertreib umsehen.

Der Morgen kann durchaus auch zur „Me-Time“ werden. Und einen positiven Start in den Tag fördern. Nach dem Aufstehen trinke ich erstmal einen viertel Liter lauwarmes Wasser mit dem frischgepressten Saft einer halben Zitrone. Das bringt den Stoffwechsel in Schwung, gibt dem Körper den ersten Vitamin-Boost des Tages und obendrauf dringend benötigte Flüssigkeit.

Dann rolle ich meine Yoga-Matte aus und absolviere ein 12- bis 15minütiges Yoga-Programm. Ich bin keine Yoga-Lehrerin und bei weitem kein Profi. Aber ich habe unzählige YouTube-Videos ausprobiert und kann, bei Interesse, die eine oder andere Empfehlung abgeben.

Nach dem Yoga wird die Nespresso-Maschine angeworfen. Ihr könnt mich gerne ein faules Trumm nennen, aber ich steh dazu: ich bin viel zu bequem, um mir anders einen Kaffee zuzubereiten. Ein einfacher Knopfdruck und der fertige Kaffee sprudelt aus der Maschine, das ist leider geil. Egal, ob das der geneigten Leserschaft zu Gesicht steht oder nicht. Der Kaffee wird nebenbei im Badezimmer geschlürft, denn nun geht es unter die Dusche. Und zur Entledigung der Gesichtsbehaarung, also zum Rasieren.

Danach wieder zurück in die Küche, jetzt wird das Porridge zubereitet. Nein, nicht die Fertigmischung aus dem Supermarkt, sondern tatsächlich selbstgemacht: mit Haferflocken, Leinsamen, Braunhirse, Proteinpulver und Wasser. Dazu kommen geschnipselte frische Früchte, je nach Lust und Laune. Das Verdrücken vom Porridge wird ohne jeglichen Stress, mit Bedacht und Würde, zelebriert.

Inzwischen ist etwas mehr als eine Stunde vergangen und der nächste Weg führt mich zurück ins Bad. Erstmal werden die Zähne geputzt, und dann kommen endlich die Schminkutensilien zum Einsatz. Wie schon mal erwähnt, das Schminken nimmt etwas weniger als eine halbe Stunde in Anspruch.

Zu guter Letzt geht´s an das Outfit, das an den Tagesablauf angepasst wird. Da ich nach wie vor beruflich Uniformträgerin bin, muss ich mich nicht immer tageslichttauglich andirndln. Speziell wenn ich vor der Arbeit noch im Fitnesscenter vorbeihusche, um meinen Körper an den dortigen Geräten zu platzieren und ein wenig zu fordern, kann schon mal die Jogginghose zur Ausgehhose werden. Ich weiß, laut Karl Lagerfeld hat jemand, der in Jogginghose das Haus verlässt, die Kontrolle über sein Leben verloren. Nun, dazu bedarf es keiner Jogginghose, das passiert auch locker ohne.

Wenn ich vor oder nach der Arbeit noch einen auswärtigen Termin wahrzunehmen habe, wird das Outfit klarerweise daran angepasst. Ich kann mich somit auch ausgehtauglich herrichten, wenn es sein muss. Und ja, ich steh dazu, ich putz mich gerne raus. Und zwar ausschließlich für mich selbst, für keinen anderen. Aber mehr zu dieser Thematik in einem anderen Blog.

Das ist also meine morgendliche Routine. Me-Time, die mich stressfrei in den Tag starten lässt. Für mich perfekt. Ich kann’s nur empfehlen.

Wie ich zu Beginn des Blocks erwähnte: Menschen wie du und ich.

Jorge Saavedra/unsplash https://unsplash.com/de/fotos/jbxL_EXEZB8

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