Ein Beitrag von Katharina Lobermeyer, Bundesfreiwilligendienstleistende bei der Welttierschutzgesellschaft

Gerade schnurrt die Katze noch vermeintlich wohlig, doch plötzlich macht sie einen Satz und verpasst ihrem*r Gönner*in einen Kratzer. Ob eine Katze die Zuneigung eines Menschen wünscht oder sich unwohl oder gar bedroht fühlt, ist nicht immer leicht zu deuten – und verändert sich oft in Sekundenschnelle. Wir haben die wichtigsten Signale der facettenreichen Körpersprache von Katzen untersucht und geben Tipps zum Umgang.

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Ist die Katze entspannt und freundlich gestimmt,

… hängt ihr Schwanz in der Regel locker nach unten und ihre Ohren sind nach vorn gerichtet – und bleiben es auch, wenn der Mensch sich nähert.

Auch die Augen sind ein Tor zur Katzenseele: Halb geschlossene Augen deuten auf eine freundliche Gesinnung hin. Möchte das Tier signalisieren, dass es gerade offen für Streicheleinheiten oder Schmusen ist, verleiht es seiner Kontaktbereitschaft vielleicht durch wohlige Schnurrgeräusche zusätzlich Ausdruck.

Ein Zeichen besonderen Wohlempfindens ist das sogenannte „Tritteln“: Sitzt die Katze auf Ihrem Schoß und beginnt mit den Vorderpfoten auf Ihnen zu kneten, können Sie davon ausgehen, dass das Tier sich rundum wohlfühlt.

Möglicherweise ist die Katze sogar in Spiellaune?

In diesem Fall wird sie den Schwanz aufrichten und so ihr Gegenüber zum Näherkommen einladen. Der Schwanz könnte zudem leicht zittern und auf eine fröhliche Erregung der Katze hindeuten.

Zusätzliches Wälzen auf dem Rücken oder auf der Seite unterstreicht die Spielbereitschaft. Vielleicht streckt die Katze sogar ihre Pfote in Richtung des Menschen aus und versucht ihn zu berühren, um ihn zur Interaktion aufzufordern.

Doch Obacht: Eine auf dem Rücken liegende Katze kann Spielfreude ausdrücken – muss sie aber nicht. Die Tiere sind in dieser Position nicht immer gewillt zu spielen. Wenn Katzen sich auf den Rücken rollen kann dies auch der Defensive dienen: Instinktiv schützen sie ihren Nacken auf diese Weise zum Beispiel vor einem Tötungsbiss eines anderen Tieres. Gleichzeitig sind Katzen in dieser Lage alles andere als wehrlos: Sie können aus dieser Position heraus besonders gut attackieren, indem sie alle vier Pfoten mit ihren Krallen einsetzen. Es ist daher bei auf dem Rücken liegenden Katzen unter Umständen wichtig, Vorsicht walten zu lassen und keine unüberlegten Streichel- oder Spielversuche zu unternehmen.

Wie signalisiert die Katze Unbehagen oder Angst?

Angst lässt sich - unter anderem - an der Stellung der Ohren ablesen. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je stärker die Ohren an den Kopf angelegt sind, desto größer ist auch die Angst der Katze. Werden die Ohren ganz nach hinten gedreht, sodass die Rückseite sichtbar wird, signalisiert dies, dass sich die Katze gar bedroht fühlt. Drückt sie sich darüber hinaus tief an den Boden und lässt den Rücken rund aussehen, unterstreicht sie durch dieses Ducken ihr Unbehagen.

Ein weiterer Indikator, an dem sich ein ängstlicher Gemütszustand ablesen lässt, ist der Schwanz. Eine ängstliche Katze wedelt zunächst mit dem Schwanz und zieht diesen dann ein oder schlägt ihn gänzlich unter den Körper. Zusätzlich können die Schwanzhaare aufgeplustert werden, so dass der Schwanz buschig aussieht.

Ebenso kann Gähnen bei Angst oder Stress eingesetzt werden. Vermutlich nicht viele Menschen würden Gähnen als Anzeichen für einen ängstlichen Gemütszustand deuten, doch das kann es durchaus sein: Es dient in diesem Fall, der Selbstberuhigung.

Stress und Nervosität lassen sich neben dem Gähnen auch am Zucken und schnellen Wechseln der Ohrenstellung sowie an einem „wedelnden“ Schwanz ablesen. Besonders bei Hundehalter*innen kann die Schwanzhaltung von Katzen für Verwirrung und fälschliche Interpretationen sorgen: Denn während »Hunde durchaus oftmals mit dem Schwanz wedeln, um ihre Spielfreudigkeit zu signalisieren, zeigt der wedelnde Schwanz einer Katze vielmehr an, dass das Tier unsicher, nervös oder erregt ist. Auch ein innerer Konflikt kann sich durch starkes Schwanzwedeln ausdrücken. So kann es sein, dass die Katze noch unentschlossen ist, ob sie fliehen oder lieber angreifen soll.

Wichtig ist es also, möglichst die Gesamtheit der Signale einer Katze richtig zu lesen: Wenn das Tier bei einem Streichelversuch schnurrt und gähnt, dabei die Ohren dreht und mit dem Schwanz zuckt, sollte dies nicht als Zeichen von Wohlbefinden, sondern vielmehr als eine Situation des Unbehagens verstanden werden, aus der sich die Katze vermutlich befreien möchte.

Abwehr- und Aggressionsverhalten

… signalisiert die Katze in der Regel zunächst, indem sie beide Ohren zur Seite dreht. Außerdem sind meist folgende weitere Signale vorhanden: Die Katze macht den sogenannten „Katzenbuckel“ und sträubt ihr Rückenfell. Sie versucht dadurch größer zu wirken und auf diese Weise ihr Gegenüber einzuschüchtern. Sie macht womöglich auch einen Buckel, um ihre schnelle Flucht vorzubereiten, da sie aus dieser Haltung in den Sprung übergehen kann. Neben dem Buckel kann auch das Ducken eine Warnung an das Gegenüber sein: Dies ist der Fall, wenn die sich duckende Katze die Beine durchdrückt und gleichzeitig ihr Rückenfell sträubt.

Des Weiteren werden die Augen schlitzförmig, die Pupillen verkleinern sich und die Katze fixiert ihr Gegenüber. Begleitet werden diese Signale häufig von Fauchen, Schreien oder Jaulen, wodurch die Katze ihren Zorn oder Missmut darüber, dass etwas gegen ihren Willen geschieht ausdrückt. Übrigens: Auch Menschen sollten direktes Anstarren vermeiden, da dies von der Katze als Drohgebärde wahrgenommen wird.

Neben dem bereits beschriebenen defensiven Knurren aus Angst oder Unsicherheit, kann Knurren ebenfalls zur Abschreckung oder als Warnsignal eingesetzt werden. Katzenmütter in freier Wildbahn teilen ihren Jungen aus diese Weise beispielsweise mit, dass ein Fressfeind in der Nähe ist. Aber auch bei Besitzertieren kann Knurren ein Warnsignal sein, zum Beispiel, wenn es an der Tür klingelt und es sich bei dem Eindringling, laut Katze, womöglich um einen Feind handelt. Möchte die Katze mit Fauchen drohen, so legt sie zudem ihre Ohren flach an den Kopf, verengt ihre Augen zu Schlitzen und zeigt womöglich dazu ihre Zähne.

Katzenlaute — von Knuren bis Schnurren

Schnurren, Miauen, Knurren, Jaulen, Fauchen: In Kombination mit anderen Körpersignalen können Katzen durch eine Vielzahl an Lauten ihrer Stimmung zusätzlich Ausdruck verleihen.

Angst, Stress oder Erschrecken äußern die Tiere durch instinktives Knurren, durch das sie ihre defensive Haltung zum Ausdruck bringen. Weitere Lautäußerung bei Angst oder wenn die Katze sich verunsichert oder in die Enge getrieben fühlt, können Jaulen und Fauchen sein. So geben Katzen manchmal schreiartige Geräusche von sich, wenn ein lautes Geräusch oder ein anderes Tier sie erschrecken.

Oder aber sie fauchen. Schon wenige Tage alte Welpen fauchen leise, wenn sie sich verunsichert fühlen. Doch Fauchen ist nicht gleich Fauchen. Auch hier gilt es, auf weitere Körpersignale zu achten: In Kombination mit zurückgelehnten Ohren und gesträubten Nacken-, Rücken- und Schwanzhaaren, wird es beispielsweise zur Abwehr eingesetzt.

Manchmal schreien oder jaulen Katzen, wenn sie eine schmerzende Verletzung haben. Es ist wichtig, darauf zu achten, wann genau die Katze diese Geräusche von sich gibt: Tut sie es beim Laufen, so sind vielleicht ihre Pfoten verletzt. Außerdem schreien Katzen in besonderem Maße, wenn sie rollig sind. Durch dieses instinktive Verhalten signalisieren Katzen den Katern in der Nähe ihre Paarungsbereitschaft. Auch Kater geben aus ebendiesem Grund schreiartige Laute von sich.

Das klassische Miauen setzt die Katze vor allem ein, wenn sie etwas Bestimmtes von einem Menschen möchte.

Die WTG bittet, die Körpersprache von Katzen zu berücksichtigen

Ganz gleich, ob es sich um die eigene oder eine fremde Katze handelt: Achten Sie auf die Körpersprache des Tieres und streicheln Sie dieses nur, wenn es von selbst auf Sie zukommt und Ihre Nähe sucht.

Besonders wenn Katzen von sich aus keinen Kontakt zu Menschen suchen, sollten die Tiere keinesfalls bedrängt werden. Lieber sollte der Mensch, auch wenn er die Katze noch so gern streicheln würde, das Bedürfnis der Katze nach Distanz respektieren und auf Abstand gehen – nicht zuletzt zu seiner eigenen Sicherheit, um keinen Angriff des Tieres zu riskieren.

Welttierschutzgesellschaft e.V.

Umgang mit Streunern

Auch streunenden Katzen, die nicht eindeutig menschliche Hilfe benötigen, ist oft besser geholfen, wenn sie in Ruhe gelassen werden. Anders wäre die Situation, wenn ein streunendes Tier verletzt, krank oder apathisch ist und sichtlich leidet. Dann ist es notwendig, sich an einen lokalen Tierschutzverein zu wenden und den Mitarbeitern möglichst genaue Angaben zu Tier und Ort, idealerweise mit Fotos, zukommen zu lassen.

Ebenso hat gut gemeintes Füttern mehr negative Auswirkungen als positive, da durch die zusätzliche Fütterung eine unkontrollierte Vermehrung von Streunern herbeigeführt werden kann. Wird der Kontakt zwischen Mensch und Tier gefördert, indem beispielsweise ein tierlieber Urlauber eine Katze regelmäßig mit Streicheleinheiten oder Essen versorgt, kann das im besagten Moment zwar die Bedürfnisse des Tieres befriedigen. Doch bedenken Sie: Nicht jeder Mensch ist ein Tierfreund und ein „aufdringlicher“ Streunerkatze, die durch regelmäßiges Füttern an einen Ort gebunden wurde, kann andere Urlauber, Hotel- oder Restaurantbesitzer verärgern. Auf Dauer ist den Tieren damit also nicht geholfen.

Mehr darüber, wie Sie sich Streunern gegenüber richtig verhalten und Ihnen am besten helfen können, lesen Sie in unserem Blog: Der richtige Umgang mit Streunern im Urlaub.

www.welttierschutz.org

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Claudia56

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Spinnchen

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