Ich höre und lese viel von religiösen Geboten. Es gibt unzählige Abhandlungen über jede Art von Religion.
Nur sollte es an der Zeit sein, dass jeder die Sinnhaftigkeit des jeweiligen Gebotes kritisch hinterfragt - ganz gleich ob gläubig oder nicht.
Wenn man meint, aus weit über tausend Jahre alten Büchern entsprechende Grundsätze abzuleiten warum nicht. Weder belegt noch widerlegt das die Existenz von höheren Mächten. Aber selbst wenn man von Allwissenheit ausgeht, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass der mögliche Gott den Menschen unterstützen wollte und will. Er fordert keinen Gehorsam. Den Gehorsam fordert(e) der Mensch, durch den Gott sich angeblich offenbart(e). Mohammed noch weitaus mehr als Christus.
Die Gebote sind also im Kontext zu betrachten.
Da gibt es zunächst das Schwein. Aller Wahrscheinlichkeit nach war Schwein in alter Zeit schlecht konservierbar oder es wurde jemand ernsthaft krank davon und diese schlechte Erfahrung brannte sich in das Gedächtnis aller. Ein anderes Beispiel ist helal/koscher. Auch das hatte früher einen Sinn - heute ist es vielmehr Tierquälerei.
Dann ist da noch die Beschneidung von Jungen. Bei fehlender Hygiene kann es zu Infektionen am Glied kommen. Auch das ist heute aber an sich kein Thema mehr jedenfalls in einem nicht unerhebliche Teil der Welt.
Zuletzt natürlich das Kopftuch, im Koran steht es nicht. Der Zweck des Bedeckens rührt aus fehlendem Respekt der Männer her. Man sieht einige Frauen also als minderwertig an. Das ist der zwingende Schluss daraus. Nun entsteht ein Kreislauf: Weil die Männer sich angeblich nicht benehmen können, bedecken sich einige Frauen und weil sich einige Frauen bedecken werden die unbedeckten als minderwertig betrachtet. Oder nehmen wir die verbotene Bluttransfusion. Sie führt schlimmstenfalls zum Tod. Ich könnte ewig weitermachen. Das Fasten im Ramadan verschiebt die Essenszeiten mit Verzicht hat es nur bedingt zu tun.
Fassen wir diese Gedanken zusammen: Allgemein wird viel zu viel Rücksicht auf religiöse Vorstellungen genommen, deren Sinnhaftigkeit in den Sternen steht - ja die schlimmstenfalls sogar tödlich (verdursten, Bluttransfusion) sind.
Die Verletzung körperlicher Integrität sollte Religion niemals rechtfertigen dürfen ganz gleich, welche Religion das betrifft. Religiöse "Gebote" sollten niemals staatliche Neutralität aushebeln dürfen.
Christliche Feiertage sind ein schwierigeres Thema. Zwar betreffen sie Religion, sie sind aber zugleich keine Entbehrung für irgendwas und treffen allenfalls wirtschaftliche Interessen. Sie gehören überdies zur hier lange vorherrschenden Kultur und erfüllen einen auch von der Religion unabhängigen Zweck. Pausen braucht jeder und wann hat man sonst schon mal Zeit für die Familie.