Daß die Berichterstattung im politischen Bereich durch das "persönliche Design" des Berichterstatters gefärbt sein kann, ist bekannt und derzeit vielerorts zu bemerken – dass dies möglicherweise auch bei medizinischen Berichten der Fall ist, publizierte eben einer der Hauptinvestigatoren der WHI Studie, die vor mehr als 10 Jahren den Zusammenhang zwischen Hormone und Brustkrebs aufzeigen wollte: Der Insider berichtet nun, dass die Arbeit von einer kleinen Gruppe – „pressure group“ – geschrieben wurde, ohne daß man alle an der Studie Beteiligten involviert hätte, dass der Zusammenhang zwischen Hormone und Brusttkrebs eigentlich nicht signifikant war, dass Gruppenunterschiede absichtich nicht berücksichtigt wurden und es offensichtlich das Werk von "master minders" im Hintergrund wäre. Soweit die Analyse eines renommierten, an der Studie beteiligten Wissenschaftlers.
(R. D. Langer (2017) The evidence base for HRT: what can we believe?,Climacteric, 20:2, 91-96, DOI: 10.1080/13697137.2017.1280251)
Aber auch Autoren der Arbeit selbst bedauerten bereits vor einem Jahr in einer Stellungsnahme, dass ihre Studie völlig mißinterpretiert wurde (JoAnn E. Manson, M.D., Dr.P.H., and Andrew M. Kaunitz, M.D.N Engl J Med 2016; 374:803-806March 3, 2016DOI: 10.1056/NEJMp1514242), dass die Vorteile einer Hormonbehandlung bei weitem die Nachteile überwiegen und dass durch Östrogene das Brustkrebsrisiko nicht erhöht, sondern sogar erniedrigt war. Sie stellten das auch in einer Grafik zusammen, die beeindruckend die vielen Vorteile einer Hormonersatztherapie illustriert.
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Warum die öffentliche Meinung trotzdem in eine andere Richtung gelenkt wurde – da ja noch dazu Hormone Billigprodukte sind und die Industrie nicht wirklich davon profitiert – bleibt ein Mysterium. Vielleicht könnte das ja tatsächlich ein „Facharzt für Berichterstattungs-und Meinungsbildungspathologien“ lösen.
Wissenschaftliche Diskussion: Endokriner Kreis, Gesellschaft der Ärzte, 19. – 21. Mai; carina.ausserlechner@inode.at