Die unschöne Seite bei aller Sportlichkeit

Vor gar nicht allzu langer Zeit ging in Österreich wieder ein Skifahrer durch die Medien, der angegeben hat seit längerem Schmerzmittel zu nehmen, um "erfolgreich" fahren zu können. Der Volksheld konnte also nicht mehr auf seinen Körper hören, sondern musste regelmäßig auf Schmerzmittel zurückgreifen um seinen Job zu erledigen. Ein Artikel des schweizer Tages-Anzeigers vom letzten Jahr zitiert einen erfolgreichen Schifahrer mit den Worten: "Ich bin eine Ski fahrende Werbesäule für Voltaren". Weiters kommt dort ein erfahrener Sportarzt zu Wort, der dies zwar langfristig nicht für vertretbar hält, aber der Meinung ist das auch der Durchschnittsbürger etwas nimmt um Arbeitsfähig zu sein. Schmerzmittel für den Sporthelden, so wie es aussieht Alltag für viele. Anscheinend auch nicht auf den Profibereich begrenzt und wohl sowieso nicht auf den Sport.

Zumindest sind Schmerzmittel noch legal, derzeit sind ja in Österreich vor allem illegale Mittel ein Thema. 2015 tritt nämlich eine Anti-Doping-Gesetzesnovellein in Kraft. Passend dazu stellt heute Der Standard Österreich und Deutschland in dieser Sache, unter dem Titel "Österreich sperrt, Deutschland sperrt ein" in den Vergleich, da letztere eben ein Gesetz mit strafrechtlichen Konsequenzen für Dopingsünder verabschieden wollen. Haftstrafen bis zu 3 Jahren für Doping, eine möglicherweise sehr abschreckende Maßnahme. In Österreich wird es längere Sperren für Sportler und Betreuungsverbote für Trainer und Mediziner geben. Ein Schritt in die richtige Richtung würde ich sagen, wenn auch ohne die letzte Konsequenz, die in Deutschland kommen soll.

Interessant wird es ab 2015 schon werden, sind doch einige umstrittene Figuren in der Szene aktiv. Die ehemalige Langstreckenläuferin S. Pumper wurde zum Beispiel als Wiederholungstäterin mehrfach gesperrt, ist aber Präsidentin des Vereins LCC Wien. Der entschiedene Dopinggegner W. Lilge und seine Frau sind dagegen schon länger nicht mehr im Verein tätig. Interessant das der traditionsreiche LCC vor kurzem auch lieber aus dem WLV und ÖLV ausgestreten ist, als die Präsidentin zum Rücktritt zu bewegen.

Ein vermutlich viel gravierender Fall betrifft B. Pansold, einen deutschen Sportmediziner, der wegen Dopings von Minderjährigen, im Zusammenhang mit dem staatlichen Doping in der DDR, in neun Fällen verurteilt wurde. Trotzdem konnte er in Österreich in guten Positionen tätig sein und ist er derzeit auch, nämlich als Leiter des Red Bull Diagnostik- und Trainingszentrums. Für Pansold und Mateschitz sind Vorwürfe im Zusammenhang mit dem DDR Staatsdoping also Schnee von gestern. Für die Betroffenen von damals ist das aber wohl nichts Gestriges, die müssen ja mit den Folgen leben.

Österreich macht mit den Änderungen aber sicher einen kleinen Schritt nach vorne im Kampf um einen fairen, förderungswürdigen Sport. Das ist natürlich positiv zu sehen, vor allem in Hinblick auf die lächerliche Förderungs- und Nachwuchspolitik in den letzten Jahren. Getan ist damit aber bei weitem noch nicht genug und es werden auch einmal Strukturen und Personal im Hinblick auf Verstrickungen unter die Lupe genommen werden müssen. Denn im Sport stimmt inzwischen zum Teil nicht einmal mehr das Bild, schließlich sollten für alle die gleichen Maßstäbe gelten, egal ob Mediziner am Spielfeldrand oder Abfahrer am Siegertreppchen.

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manx fella Phil

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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Johnny

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