Ein Schiff der libyschen Küstenwache will Flüchtlinge aus Seenot retten. Sie wird dabei von Schleusern beschossen. Gleichzeitig ist ein Schiff von "Sea Watch" vor Ort - welch ein Zufall - und versucht ebenfalls die Aktion zu vereiteln. Der Vorfall ereignete sich in libyschen Hoheitsgewässern. Das bedeutet keine 25 km vor der Küste.
Diesmal ging alles gut aus. Die 350 Personen wurden nach Tripolis gebracht. Unter ihnen befanden sich viele Marokkaner die kaum Aussicht auf ein positives Asylverfahren haben (Anerkennungsrate unter 4 Prozent).
Der Regelfall ist jedoch der, dass NGO's von Schleppern darüber informiert werden, wo sie die Boote in Empfang nehmen können. Man lässt die Leute also bald nach dem Ablegen umsteigen und liefert sie im 300 km entfernten Italien ab.
Dort klopft man sich auf die Schulter und trägt sich selbst eine Runde weil man so ein selbstloser Humanist ist. Dann ist es Zeit die nächste Ladung abzuholen. Einstweilen kann sich der weniger edle europäische Durchschnittsbürger um die weitere Versorgung der Ankömmlinge kümmern.
Als richtig schlechter Mensch wünsche ich den post pubertären Helden auf der Sea Watch ein Verfahren wegen Schlepperei. Wären sie allerdings versenkt worden, hätte uns das weitere Kosten erspart. Und weitere Flüchtlingslieferungen.