pixabay
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich bringe Ihnen folgenden Sachverhalt zur Kenntnis: Meine Frau benötigte heute ein Taxi um einen Arztbesuch erledigen zu können. Sie rief die Nummer 40100 an, um einen Wagen zu bestellen (07.10.20021 gegen 09:10 Uhr). Der guten Ordnung halber informierte sie die Dame in der Taxizentrale darüber, dass sie über ein ärztliches Attest verfügt, welches sie aus medizinischen Gründen vom Tragen einer Maske befreit.
Die Reaktion Ihrer Mitarbeiterin war erstaunlich. Sie meinte, dass eine Maske ungeachtet dessen zu tragen sei. Schließlich gäbe es auch in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Ausnahme von der Pflicht eine Maske zu tragen. Zuletzt riet sie, man solle sich nicht aufregen sondern hätte die Angelegenheit mit dem Fahrer zu klären. Inakzeptabel. Es gibt nichts zu klären, weil die Bestimmung hier eindeutig ist und keiner Interpretation bedarf.
Ich finde es ärgerlich, dass Ihre Mitarbeiterin ganz offenbar den rechtlichen Rahmen dieser Bestimmung nicht kennt und ungeachtet dessen falsche Behauptungen aufstellt. Die Bestimmung ist sehr einfach auf der Website des Bundesministeriums einsehbar.
Der relevante Textteil lautet:
„Personen, denen das Tragen aus gesundheitlichen Gründen nicht zugemutet werden kann (z.B. Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, Angststörungen oder mit fortgeschrittener Demenz, Asthma, Kinder mit ADHS etc.), sind von der Masken-Pflicht ausgenommen.
Im Fall einer Kontrolle (z.B. durch Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes) sind die Gründe der Inanspruchnahme nachzuweisen. Hierfür benötigt man eine Bestätigung von einer in Österreich zur selbstständigen Berufsausübung berechtigten Ärztin oder einem Arzt."
Sollte dies anders gehandhabt werden, dann liegt ein ahndbarer Fall von mittelbarer Diskriminierung vor.
Meine Frage an Sie: Habe ich es hier mit einer lediglich schlecht informierten Mitarbeiterin zu tun, oder ist es bei 40100 Firmenphilosophie den rechtlichen Rahmen zu ignorieren?
Mit freundlichen Grüßen
Update: Bereits eine halbe Stunde nach meiner Urgenz meldete sich ein Vertreter von 40100. Er bedauerte, dass eine falsche Auskunft erteilt wurde. Alle Mitarbeiter wären über die relevanten Bestimmungen informiert worden. Man werde die spezielle Mitarbeiterin noch einmal genauer aufklären.
Ich halte es für wichtig, dass einzelne Mitarbeiter die, aus welchen Gründen auch immer, eine besonders strenge, oft auch diskriminierende Auslegung des ohnehin schon bedenklichen Regelwerks betreiben, mit einer entsprechenden Rückmeldung zu rechnen haben.
Angesichts dieser Entwicklung kann ich Taxi 40100 wieder empfehlen.