Letzte Woche im Görlitzer Park. Ein kleines Shetland Pony, ein Streichelzoo und ein 23 jähriger Syrer. Was für ein idyllisches Bild. Hier könnte eine schöne Geschichte beginnen. Eine, in der eine tiefe, gefühlvolle Freundschaft zwischen einem entwurzelten jungen Mann und der vorurteilsfreien Mitkreatur beschrieben wird. Nun, nicht ganz.

Gefühle waren zwar auch im Spiel, allerdings etwas andere. Und sollte das kleine Pony bis dahin keine Vorurteile gehabt haben: Jetzt kann es sich jedenfalls ein Urteil bilden. Es wurde nämlich mit den Eigenheiten der fremden Kultur bekannt gemacht. Womöglich wurde es - man kann in diesem Punkt nicht sicher sein - mit einem Esel verwechselt. Das könnte erklären, was passiert ist. Der feurige Jüngling fasste sich ein Herz und das Pony beim Schweif und besprang es.

Da wird das Tier aber geschaut haben. Ebenso die junge Frau, die so einen Einblick in die ihr doch kaum vertraute, auf sie womöglich ein wenig exotisch wirkende, intensive Beziehung zwischen jungen Männern aus dieser Weltgegend und Tieren erhalten konnte. Eine bereichernde Erfahrung, kein Zweifel. Die Frau hat die Gelegenheit genutzt und von der Szene ein Foto gemacht - schön. Wie Urlaub in der Heimat.

Leider, es war nicht anders zu erwarten, hat die verstockte, reaktionäre Rechte auch an dieser lieben Geschichte - fast will man "Liebesgeschichte" sagen - etwas auszusetzen. Nur weil sie die eigenen Üblichkeiten zum Maß aller Dinge macht, zieht sie die zarte Romanze in den Schmutz.

Der junge Mann hat lediglich im Einvernehmen mit seinen religiösen und intellektuellen Vordenkern gehandelt.

Der muslimische Geistliche Ayathollah Khomeini “Tahrirolvasyleh” sagte bekanntlich:

"Ein Mann kann (darf) Sex mit Tieren wie Schafen, Kühen, Kamelen und so weiter haben. Er soll jedoch nach dem Orgasmus das Tier töten. Er soll das Fleisch nicht an die Menschen in seinem eigenen Dorf verkaufen, soweit er dies jedoch im Nachbardorf verkauft, ist nichts dagegen zu sagen.“ Zitat Ende

Was so schön begann, könnte nun ein Nachspiel für den jugendlichen Don Juan haben - ein böses. Zunächst darf er den Streichelzoo nicht mehr betreten. "Hausverbot im Streichelzoo", gab es das schon mal? Und, hier kennt die ignorante deutsche Rechtsnorm kein Pardon, womöglich eine Strafe von € 7,20.

Was soll man dazu noch sagen? Wer nur das Schlechte in den Menschen sucht, wird das Gute nirgendwo finden.

Auch nicht in der zartesten Liebesgeschichte. Wieso fallen mir jetzt "Mr. Ed" und "der schwarze Hengst" ein? Und: Wer ist wer?

http://www.focus.de/regional/berlin/tierquaelerei-in-berlin-junger-mann-missbraucht-pony-sexuell-babysitterin-und-kind-muessen-alles-mitansehen_id_7832758.html

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