#metoo. Was war das vor Ihrem mutigen Kommentar für mich? Sie sagte, wie mittlerweile bekannt ist, zur #metoo-Kampagne folgendes:

#not me:

Warum bestehen eigentlich immer die Feministinnen darauf, dass Frauen Opfer sind? Das verstehe ich nicht. Ich bin seit 20 Jahren in diesem Beruf tätig, und ich schwöre, ich bin dabei noch nie von einem Mann sexuell belästigt worden. Weder von einem Mächtigen noch von einem ohnmächtigen.

Aber das liegt vermutlich daran, dass ich sexuelle Annäherungsversuche von Seiten eines Mannes grundsätzlich erfreulich finde und einen solchen erst mal als Kompliment und nicht als Belästigung verstehe.

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Nun, ich habe eine Tochter, eine Frau und viele Frauen und Mädchen. die ich gern habe, liebe oder die mir wichtig sind. Der Gedanke, dass eine von ihnen missbraucht wird, von einer widerwärtigen Kreatur geschändet, ist mir unerträglich. Die Mädls müssen geschützt werden. Es hat alles getan zu werden, damit sie sich sicher fühlen können. Sollte ihnen, man mag es sich nicht vorstellen, doch etwas angetan werden, dann soll der Täter keine Nachsicht erwarten dürfen. Kein Schweigen, kein unter den Teppich kehren. Und trotzdem! Ich konnte mit der Kampagne - was will #metoo eigentlich sein? - nichts anfangen. Ich beobachtete dieses militante Opfergehabe mit Unbehagen.

Wird hier vielleicht ein wichtiges Thema instrumentalisiert um etwas völlig Anderes zu protegieren?

Mir scheint es so zu sein, als ob der Feminismus seit geraumer Zeit in einer Sinnkrise steckt. Seine absurden Auswüchse werden von beträchtlichen Teilen der Bevölkerung nicht mitgetragen. Das penetrant betriebene Gendern, die umgetextete Hymne, die Empörung über Werbesujets. Vor Jahren der Aufschrei, wenn sich einer erlaubt, der Dame in den Mantel zu helfen oder, Gott behüte, ihr die Türe aufzuhalten - Unsinn, auch für viele Frauen.

Irgendwie gingen die großen Themen verloren. Dazu zeichnet sich in Amerika und Europa eine gesellschaftliche Verschiebung ab. Die Mitte wandert wieder dort hin, wo sie eigentlich hin gehört: In die Mitte. Seit 68 hat sie sich ja oftmals recht weit nach links verschoben. Damit wird es nicht leichter werden, ideologisierten Unsinn unter das Volk zu bringen. Was dumm ist. Wegen der Sinnstiftung.

Zunächst wurde der Belästigungsalarm deutlich sensibilisiert. Mann muss heute verdammt aufpassen um nicht in Teufelsküche zu kommen. Ich rede nicht vom "Antatschen". Das hat zu unterbleiben. Nein, schon eine ungeschickte Wortwahl kann dir übel ausgelegt werden.

Ich habe vor Jahren im Radio ein Interview mit einer Lateinamerikanerin gehört die erklärt hat, dass sie sich gefragt hat, ob sie für europäische Männer vielleicht völlig unattraktiv ist, weil sie so gar nicht als Frau wahrgenommen wird. Erst später hat sie bemerkt, dass dieses Anflirten hier weniger üblich ist als in ihrer Heimat.

Die Dame konnte ja nicht wissen, wie vorsichtig Mann hier sein muss um nicht von sendungsbewussten Frauen gekreuzigt zu werden.

Und mein Gefühl ist jenes, dass sich viele dieses Zuschnittes auf #metoo gesetzt haben. "Sehr schön! Ein Thema das nun wirklich jeder unterstützen muss!"

Nein, muss man nicht. Nicht wenn es missbraucht wird.

Und so habe ich den Beitrag von Frau Proll verstanden. Sie hat mit keinem Wort die wirklichen Verbrechen verharmlost. Sehr entlarvend ist jedoch, dass ihr dies permanent unterstellt wird. Sie hat sich, sehenden Auges - so schlau ist sie - einer erheblichen Anfeindung ausgesetzt.

Alle Achtung, Frau Proll. Ich bewundere wirklich starke Frauen! Sie sind eine!

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Margaretha G

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