Ich durfte an Weihnachten erfahren, wie die Einstimmung auf das Weihnachtsfest in einem Gymnasium in Wien vonstatten geht.

Zunächst steckt die Sprachpolizei ihren Bereich ab. Die Veranstaltung hat „winterliches Beisammensein“ genannt zu werden. „Weihnachtsfeier“ ist unerwünscht. Die Kinder dürfen, so sie ein Instrument beherrschen, Lieder vortragen. Diese dürfen allerdings nicht religiös gefärbt sein. Also „Stille Nacht“ nein, „Winter Wonderland“ könnte aber durch die Zensur kommen.

Damit es keinen Widerspruch gibt wird schon in Laufe des Jahres sanft eine Vorstellung von „Richtig“ und „Falsch“ geschaffen. So spannt der Herr Lehrer einen Bogen vom Dritten Reich zur BP-Wahl in Österreich, die "auch beinahe ein Rechtsextremer gewonnen hätte."

Es wäre durchaus angebracht, das inkriminierte Gymnasium zu benennen. Nur! Diese Art des Gesinnungsterrors, der Indoktrination und der sprachlichen Überwachung sind Kennzeichen faschistischer Systeme. Solcher, die man in der DDR und der Sowjetunion fand und die man in diesen Tagen noch in diversen Arbeiterparadiesen beobachten kann. Nordkorea oder Kuba fallen mir dazu ein. Und wer möchte schon sein Kind der Repression der Systemsoldaten aussetzen?

Es bleibt also die Gegeninformation. Das Kind ist über das Wesen der Manipulation aufzuklären. Über Gleichschaltung von Medien und Abhängigkeiten, die sich aus Werbeschaltungen ergeben. Über die Nützlichkeit von Parteizugehörigkeit, wenn man im geschützten Bereich arbeiten will. Über das Förderwesen, das Schaffende in Kunst und Kultur bei der Stange hält.

Aber, ganz wichtig: Auch Möglichkeiten des Widerstandes gegen diese Gleichschaltung aufzuzeigen, wird nötig sein. Information sich anderswo zu beschaffen als bei den Systemmedien. Etwa hier: http://www.achgut.com/

Und der Hinweis, dass es möglich ist, mit Erreichen des Wahlalters Rechnungen zu präsentieren. Nicht zu glauben, dass man FPÖ oder AFD, ein echtes Anliegen ist. Das ist man nicht. Genau so wenig wie jeder anderen politischen Partei. Aber es tut sich die Möglichkeit auf, seit Jahrzehnten gewachsenen Strukturen von Freunderlwirtschaft und Machtmissbrauch eine gegen das Schienbein zu treten. Und nicht mehr zuzulassen, dass eine Gruppe, egal welcher Coleur, sich gemütlich einrichtet in den Zimmern der Macht. Die große Stärke demokratischer Strukturen ist die Möglichkeit des Wechsels. Passiert dieser nicht, etwa weil man sich Wahlvolk durch Zuwendungen verschiedener Art – vom Job im geschützten Bereich bis zur Wohnung – gefügig macht, dann wird aus dem Segen eine Bürde für die Bürger. Auch schon für die jüngsten unter ihnen.

Frohe Weihnachten!

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