Zunächst einmal glaube ich nicht, dass bei der geplanten Steuerreform auch nur irgendetwas herauskommen wird. Mit der Angst vor Vermögenssteuern wird Wahlpropaganda betrieben. Vielleicht sollte man alle Steuern abschaffen.
Eines darf man nicht vergessen. Die großen Unternehmer mögen vermögensbezogene Steuern nicht. Kommt da zu viel, dann werden sie das Interesse an Österreich verlieren – das liegt ja in der Natur der Geschäftsleute. Und schließlich schaffen sie auch tausende Arbeitsplätze, die bei einer Unternehmensabwanderung auf dem Spiel stehen würden. Dabei muss man aber unterscheiden. Das ist vor allem bei von Shareholdern abhängigen Unternehmen der Fall. Da werden MitarbeiterInnen bei geringstem Gegenwind entlassen, denn diese interessiert nur der aktuelle Aktienkurs. Bei diesen ist die Last generell auch auf vielen Schultern verteilt. Das ist bei Familienunternehmen anders. Die geben ohnehin zumeist alles bis auf das letzte, eigene Hemd für das Unternehmen. Dadurch sind sie aber auch meistens länger am Markt. Sie wären von Reichensteuern besonders betroffen.
Aber wieso denken wir nicht komplett um. In meinem Gedankenexperiment haben wir gar keine Steuern, bis auf eine Konsumsteuer, die von mir aus auch ruhig bei 50 bis 60 Prozent liegen kann. Das hätte viele Vorteile: Der Beamtenapparat wäre entlastet, Steuerbetrug wäre so gut wie unmöglich und es würden tatsächlich jene viele Steuern zahlen, die viel Geld haben. Ein Mensch mit 1.500 Euro Einkommen kann nun einmal nicht so viel konsumieren wie einer, der 15.000 Euro verdient. Wer aber das Geld im Unternehmen und im Land belässt, bleibt entlastet.
Mit ist schon bewusst, dass das eine sehr gewagte These ist. Sie soll aber ein Denkanstoß sein, der einerseits den Menschen etwas bringt. Schließlich kann ich dann mit meinem eigenen Verhalten lenken, wie viel Steuern ich zahle. Andererseits werden die Unternehmer nicht verschreckt.