Ich respektiere es natürlich, wo Menschen ihr Kreuzerl machen. Auch wenn ich mir grad in der Flüchtlingsfrage ein bisschen schwer tue. Denn, wenn wir die Grenzen dicht machen, dann bitte richtig! Ziehen wir die Zäune hoch, lassen wir nix mehr rein oder raus und dann schaut das kleine Österreich so aus:

Wir würden freilich schon in der Früh große Probleme bekommen. Ohne seltene Erden funktioniert kein Handyakku und aus demselben Grund kann man sich das Morgenfernsehen abschminken. Ohne diese seltenen Erden springt kein LCD- oder Plasmabildschirm an. Kaffee? Kann man vergessen! Mit dem Auto werdet Ihr schon in die Arbeit fahren können, Erdöl gibt es in Österreich. Ich fürchte halt, dass das verdammt teuer sein wird, von 1,20 für den Liter Super kann man träumen, wenn wir uns das schwarze Gold aus dem Waldviertler Erdboden fracken müssen. Sollte der Arbeitsplatz überhaupt noch existent sein. Abgesehen davon wärt Ihr ziemlich nackt. Schließlich wird das meiste Gewand irgendwo gut versteckt in Drittweltländern unter prekärsten Arbeitsverhältnissen hergestellt.

Aber kommen wir zu ein paar menschlicheren Dingen. Wenn Ihr krank seid, dann wird es schwierig. Ein Drittel der Ärztinnen und Ärzte sowie des Krankenpflegepersonals hat Migrationshintergrund. Das wird eng in den Ambulanzen. Und die kranke Oma muss man dann wohl auch selber betreuen, weil so billig wie slowakische 24h-Pflegekräfte wird es wohl kaum ein Österreicher machen. Ich meine, wenn es überhaupt noch entsprechende Gebäude für das Ganze gibt, schließlich würde es im Baugewerbe viel zu wenige Arbeitskräfte geben.

Selbst komplett fertig von dieser rot-weiß-roten Welt muss man aufs Bier warten. Das kommt zwar zur Gänze aus Österreich, aber leider würde es im Wirtshaus ebenfalls zu wenige Arbeitskräfte geben, da auch hier sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten. Und dann muss man noch fragen: Welche Ausländer überhaupt? Jeder fünfte Österreicher hat Migrationshintergrund, das sind über 1,5 Millionen Menschen und eine halbe Million davon sind EU-Bürger, die man mit keinem Gesetz der EU rauswerfen könnte.

Die einzigen, die durch Grenzzäune effektiv abgewehrt werden können, sind Flüchtlinge. Lesen manche Menschen überhaupt Nachrichten? Krieg in Syrien, IS im Irak, Taliban in Afghanistan – da möchte man den nackerten, hungrigen und komplett desinformierten Österreichern innerhalb der Grenzzäune Glück wünschen, dass der Krieg hier nie wieder vorbeischaut....

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:14

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