Beim Glyphosat sollten wir Großbritannien spielen

Derzeit läuft eine Diskussion in der Öffentlichkeit um Glyphosat. Ursprünglich war der Schädlingsvernichter bis 31. Dezember 2015 in der Europäischen Union zugelassen. Im vergangenen Herbst wurde die Zulassung bis Mitte 2016 verlängert.

Der Agrarmulti Monsanto, einer der größten Hersteller von genmanipulierten Pflanzen, beantragte 1971 das Patent für Glyphosat. Unkrautvernichter sind in der industriellen Landwirtschaft enorm wichtig. Für Monsanto ist Glyphosat deshalb noch wichtiger, weil dieses Mittel nicht nur Unkraut vernichtet – mittels Genmanipulation kann man die Nutzpflanzen aber so „programmieren“, dass sie eine Resistenz entwickeln.

Wie bei fast allen Herbiziden ist es aber so, dass sie nicht nur gegen Unkraut wirken, sondern auch auf den menschlichen und tierischen Organismus. Dementsprechend ist Glyphosat in der Wissenschaft spätestens seit Mitte der 2000er-Jahre umstritten. Es soll Krebs auslösen, neurotoxisch sein und für Mütter gefährlich. Die Weltgesundheitsorganisation WHO nennt Glyphosat einen „Krebserreger“. Monsanto wiederum wehrt sich mit aller Macht eines aggressiven internationalen Multis gegen diese Zuordnung.

Doch nicht nur die hoch industrialisierte, umweltvernichtende Landwirtschaft benutzt Glyphosat. Vielleicht haben Sie es auch im Garten, unter dem Markennamen Roundup. Österreich hält sich bislang fein raus und will das Mittel noch nicht verbieten, beziehungsweise auf die EU-Entscheidung warten. Dagegen wehre ich mich aber.

Natürlich wäre es wünschenswert, wenn das in der ganzen EU verboten wäre. Mit allen Importwaren bekommt man es eh auch mit.

Und wenn die Briten oder auch die Dänen sich hier und dort die Rosinen aus dem Friedensprojekt EU herauspicken wollen, es können und dürfen, dann kann Österreich das doch auch, oder? Immerhin wollen wir auf unseren Feldern doch nichts, was Krebs auslöst; da vergessen wir für einen Moment auch, was industrielle Landwirtschaft überhaupt bedeutet. Krebserreger? Nein, danke!

Ich bin dafür, dass sich die heimische Regierung in Brüssel dafür einsetzt, dass Glyphosat in Österreich nicht zugelassen wird, dass es verboten wird. Wenn sich alle anderen Länder in zum Teil geopolitisch wichtigen Fragen einen Sonderstatus herausschlagen können, warum soll das unsere Politik bei diesem kleinen Ausschnitt des Umweltschutzes nicht können?

Man könnte als Minimaleinigung zumindest auf den Verpackungen Warnhinweise wie bei Zigaretten oder anderen Lebensmittel anbringen. "Rauchen ist schädlich" geht, "Enthält Spuren von Erdnüssen" geht. Warum geht nicht "Wurde mit Glyphosat behandelt"?

Hier können Sie die Petition gegen Glyphosat unterschreiben!

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Petra vom Frankenwald

Petra vom Frankenwald bewertete diesen Eintrag 12.04.2016 10:44:05

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