In Frankreich müssen Supermärkte das abgelaufene Essen spenden. Eine interessante Sache. Das „Ablaufdatum" produziert durch sein eigenes Bestehen Unmengen Müll. Vielleicht muss man bei uns Produzenten anfangen.

Ich stelle mir das so vor: Der Gesetzgeber gibt vor, dass wir Produzenten die Lebensmittel so beschriften, dass den Konsumenten klar ist, wie lang ein Lebensmittel unter welchen Umständen genießbar ist. Also etwa, dass es in diesem und jenen Zeitraum bestens schmeckt, nach diesem Datum dann an Geschmack verliert. Das ist freilich von Produkt zu Produkt unterschiedlich, aber bei handgeschöpfter Schokolade gibt es den geschmacklichen Höhepunkt nach zwei Wochen, dann kann man sie noch so drei Monate essen, dann fällt diese Kurve schnell ab. Bei Fleisch geht das schneller.

Ein bisschen steuern die Supermärkte mit den „30% oder 50% billiger" Pickerl eh. Das ist ein guter Ansatz, aber wer das halt freiwillig macht, ist, so ehrlich muss man sein, nicht so konsequent, wie wenn das verpflichtend wäre. Dann könnten die Kunden das schon noch gut selber steuern, ob sie mehr oder weniger zahlen wollen.

Das große Problem ist ein ums andere Mal die Handelsstruktur. Zwischen Produzent und Shareholder gibt es noch unzählige weitere Beteiligte. Da braucht es rechtliche Sicherheit, ass nicht einer der Depp ist. Denn es ist ja logisch, dass der Greißler oder der Gemüsetandler, die direkt beziehen oder gar selber produzieren, im direkten Kundenkontakt besser aufklären können, ob das Brot von heute oder von gestern ist. Das Internet könnte da schon auch eine Hilfe sein, um diese Lücke zu schließen. Grundaussage ist auf jeden Fall: Je älter, desto billiger.

Ich fürchte eben, dass wir nicht mehr zu diesen kleinen Strukturen zurückkehren können. Also im großen Zusammenhang. Aber die Lebensmittel einfach aufgrund eines aufgedruckten Datums tonnenweise wegzuschmeißen, kann auch nicht der Sinn sein. Damit das Second Life der Lebensmittel in unseren Mägen ist, nicht in der Müllverbrennungsanlage. Oder – wie es leider tonnenweise auch passiert – im Haushaltsmüll.

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Bernhard Juranek

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Silvia Jelincic

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Herbert Erregger

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fischundfleisch

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