Den Klimawandel können wir nicht kaufen

Wer sagt, der Klimawandel findet nicht statt, der hat noch nicht beim Fenster hinausgesehen. Den meisten ist es aber egal. Wir wissen es ist schlimm, aber unsere Gewohnheiten ändern wollen wir dann irgendwie auch nicht. Sollten wir aber. Und beim Konsum fangen wir an.

Der Klimagipfel in Peru. China gibt nicht nach. Natürlich nicht – können sie auch gar nicht. Schließlich müssen sie billig produzieren – weil wir es kaufen. Alles was wir kaufen, egal ob Bekleidung, Schuhe, Handys, kommt aus China oder Südostasien. Neuerdings auch aus Afrika. Nun sind die Chinesen die Bösen, weil sie nichts zur Klimaveränderung beitragen. Gleichzeitig laufen wir aber zum Billighändler und kaufen uns T-Shirts um 6€. Die Wasserverschmutzung ist so groß, ganz China quasi verseucht, aber wir hier haben Trinkwasserqualität im Wörthersee. Warum? Weil wir die ganze Chemieproduktion oder Dreckproduktion nach China ausgelagert haben, eben weil dort die Umweltauflagen am geringsten sind. Wenn alles Schlimme aus dem eigenen Land ausgelagert wird, können wir leicht sagen, dass wir sauberes Wasser und gute Luft haben und den anderen vorhalten sie sollen was tun. Insourcing statt Outsourcing wäre angesagt. Diese Botschaft ist allerdings schwer zu transportieren. Wenn wir Jeans in Österreich nähen lassen würden zu realen Preisen, dann kosten die nicht mehr bloß 20€, dann kosten sie 150€. Auch Europa kann Handys bauen. Aber eben nicht zu den Preisen. Dann entsteht der Vorwurf, dass das Argument zur Umweltverbesserung ausgenutzt wird um höhere Preise abzukassieren. Doch all die Probleme, all der Schaden an der Umwelt entsteht wegen des gnadenlosen Konsums. Weil wir Dinge produzieren, die oft 500 Jahre lang nicht verrotten, z.B. Plastik. Indien ist diesbezüglich gerade in einem riesigen Wandel. In Indien hat man früher von Bananenblättern gegessen. Das Blatt schmeißt man weg und nach zwei Wochen ist es so gut wie nicht mehr da. Heute essen die Inder nur noch von Plastik, schmeißen alles weg und dieses gelangt ins Meer. Millionen Tonnen an Plastik schwimmt im Ozean und vergiftet Fische. All das weiß man erst seit guten fünf Jahren. Was kommt da also noch auf uns zu?

Wichtig ist, nicht nur mit dem Finger zu zeigen, sonst wenden sich die Menschen ab und verdrängen. Viel mehr muss der Konsument mitgenommen werden – selbst ein Bewusstsein entwickeln. Aber das ist wohl leichter gesagt als getan.

Es muss sexy sein, seine Schuhe und Jeans zu reparieren – nicht gelöcherte als Designobjekt zu kaufen. Übrigens habe ich es so gelöst, dass ich, sollte ein Schuh gar nicht mehr zu reparieren sein, den einen weggebe und an dem Fuß mit einem anderen Schuh herumlaufe. So habe ich meistens zwei verschiedene Schuhe an, das schaut irgendwie echt lässig aus.

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chilis77

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Silvia Jelincic

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fishfan

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